Interessiert sah Mike Ava an, erwartungsvoll, was sie wohl erzählen würde, die Person, die sowas drauf hatte, musste ein wahrer Wundermensch sein, denn diese Methode war einfach klasse, sie half wirklich ungemein...und dabei war das so einfach, wenn man es nur wusste. Es hörte sich albern an am Anfang, aber er musste sich hier nicht schämen, es musste ihm hier nicht peinlich sein, denn es war ja außer ihm und Ava niemand hier. Noch immer hatte Ava seine Hände in ihren, als er sie gespannt ansah.
Dann fing sie an zu erzählen, und dann ging ihm auf, dass das eigentlich nur logisch war, natürlich, ihre Mom...keine Frau war jemals weiser und größer im Geiste als die Mutter. Genauso war es bei ihm gewesen, seine und Savs Mom war eine tolle Frau gewesen, und sie war nicht nur klug, sondern verdammt cool drauf gewesen, richtig locker. Sie hatte soviel Power gehabt, hatte alle sgemeistert, ihren Job, das Zuhause, und vieles mehr. Sie hatte ihre Kinder, ihn und auch Savi und Lilly, überall hingefahren, Savi wurde zum Cheerleadertraining gefahren, er zu seinen Freunden, wenn er zu faul war um zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu nehmen, dann kaufte sie ein, wenn es nicht mal er machen musste, weil sie länger in der Arbeit bleiben musste, sie kochte und wusch die Wäsche, putzte das Haus und war dennoch immer cool drauf...sie war eine der glücklichsten Frauen, die er je gesehen hatte...bestimmt war Avas Mom auch so gewesen. Natürlich war sie es auch gewesen, wenn sie diese Methode entwickelt hatte, wie man sich einfach selbst glücklich machte, ohne dass andere einen Teil dazu beitrugen...das war absolut genial, und er würde das von jetzt an immer machen, denn dass ihm weiteres Unglück in seinem Leben begegnen würde, daran hatte der geschädigte junge Mann keinen Zweifel, er hatte immer irgendwo Pech, besonders dann, wenn er glaubte, jetzt grade wäre er glücklich, endlich wäre er glücklich. Dann schlug das Unglück meist gnadenlos zu, aber jetzt hatte er eine Möglichkeit, das zu bekämpfen...
Und das würde er Ava nie vergessen. Er mochte sie, und er überlegte schon, ob er sie mit nach Hause bringen sollte...
"Ich verstehe...dann war deine Mom aber verdammt cool...", sagte er lächelnd. Diese unschuldigen, optimistischen Augen, dazu ihre weichen Hände...er begann, sich da in was zu verlieren, wenn auch nur ein bisschen. Aber es tat doch gut, sich einfach ohen nachzudenken gehen zu lassen, einfach das zu machen, was sein Herz und die Situation für gut befanden...
"Und was...machen wir jetzt?", fragte er ganz unvoreingenommen. Ein bisschen unternehmungslustig war er geworden. Noch immer hielt sie seine Hände, und dass sie ihm geholfen hatte und er im gegenzug dankbar dafür war, besiegelte eine enge Freundschaft, das war ihm klar, und jetzt sollten sie irgendwas tun...entweder hier sitzen bleiben und noch etwas weiterreden oder aber irgendwohin gehen...vielleicht sollte er sie wirklich zu sich nach Hause nehmen...sie wirkte nicht so als habe sie einen festen Wohnsitz, ein Dach über dem Kopf, vielleicht...würde sie auch dankbar dafür sein...
Doch Ava wollte nicht mit ihm mitkommen. Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile, und sie kamen überein, sich vielleicht demnächst wieder zu treffen, hier...
Schließlich verabschiedeten sie sich, und Mike machte sich auf den Weg nach Hause. Schade, dass sie nicht mit ihm kommen wollte...aber so war es eben. Er würde das eben nachts allein durchstehen müssen...
tbc: Crows Wohnung - Mikes Zimmer