Hauptstraße in der Stadt (Nähe des Waldes)

...

Sie hatte also die Stadt erreicht, doch wo sollte sie suchen? Woher soll ich wissen wo Eric sich aufhält? Sie war schon ziemlich unsicher, da sie keinen einzigen Anhaltspunkt hatte, aber sie entschied sich erstmal dafür, sich ein bisschen in der Stadt sich umzusehen.

Sarah kannte einige Punkte in der Stadt die Eric gern hatte, wie ihre alte Wohnung, wo sie zuletzt gelebt hatten. Da wird er sicher nicht mehr sein, aber vielleicht ist er ja in der nähe. Sarah hatte noch nie die Hoffnung aufgegeben, also würde sie das diesmal auch nicht tun.

Vorsichtig ging sie um die erste Ecke, und wie sie feststellen konnte war sie gar nicht mehr so weit davon entfernt, zu ihrem ersten Ziel.

cf: Crow's Wohnung

Crow ging die Hauptstraße entlang, überlegte, in welchem Geschäft er nachsehen soll. Sie brauchten mehrere Dinge, nicht nur Betten, sondern vielleicht auch andere Möbel und vor allem neue Lebensmittel. Ja, er woltle die beiden mit besonderen Leckereien überraschen. Also sollte es in den Supermarkt gehen. Dieser befand sich, wie er wusste, an der nächsten Kreuzung an der Ecke, und er wusste, im Lager gab es dort noch einiges zu holen. Während er da so entlang ging, merkte er überhaupt nicht, dass aus der Entfernung jemand aus der anderen Richtung genau auf ihn zu kam. Erst als er an der Ecke ankam und aufsah, entdeckte er eine Gestalt, die dort entlang ging. Verwirrt runzelte er die Stirn. Das gab es doch nicht...
In seiner Erinnerung kramte er das Bild seiner Schwester hervor, wie sie vor 7 Jahren ausgesehen hatte. Das Gesicht ist noch fast genau dasselbe geblieben! Kein Zweifel...das musste Sarah sein! Er musste träume, all die Jahre hatte er gesucht und gesucht...und heute, genau heute, an dem Tag nachdem er Savannah und Saira kennengelernt hatte, sollte er sie hier wiedertreffen, hier, beinahe vor seiner eigenen Haustür?? Verblüfft und entgeistert starrte er ihr entgegen. "Sarah...", flüsterte er leise.

Gut gelaunt ging Sarah die Straße weiter, nichts ahnend das dort an dieser einen Ecke, sie jemand kommen sah.

Doch sie hatte viel bei den Ecos gelernt, auch wenn sie heute ziemlich unvorsichtig gewesen war. Doch das Wetter, ihre Laune, alles passte. Auf einmal sah sie diesen jungen Mann der dort an der Ecke stand, und sie anstarrte. Sarah kannte ihn nicht, sie konnte nicht sagen ob sie ihn kannte, durch seine Maske die er sich angemalt hatte.

Die Situation war ihr nicht gerade geheuer, also versuchte sie so unbemerkt wie möglich an den Mann vorbei zu gehen. Auch wenn sie den Blick nicht von ihm nehmen konnte, denn er hatte sowas vertrautes an sich, seine Augen, von irgendwo kannte sie ihn. Doch woher nur?

Crow verwandelte sich für einen Moment wieder in Eric. Als sie an ihm vorbei wollte, war er sich sicher. Das WAR Sarah! Absolut kein Zweifel konnte daran bestehen...aber wieso erkannte sie ihn denn nicht? Er schaute kurz nach oben, wo die Krähe sich auf einer Leitung niederließ und krächzte. Dann sah er Sarah wieder an, wie sie an ihm einfach vorbei ging. Wie sollte er ihr nur zeigen, dass er es war? Sicher war seine Schminke an seiner Unkenntlichkeit schuld...
"Es kann nicht immer regnen...", sagte er laut hinter ihr her. Und leiser und sanfter fügte er hinzu: "Nicht wahr...Sarah?"
Sie musste diesen Satz einfach kennen! Wenn sie den vergessen hatte, dann hatte sie alles andere auch vergessen...dieser Satz war der Inbegriff ihrer Bruder und Schwester Beziehung gewesen.

"Es kann nicht immer regnen..."? Nein das kann nicht sein, da... dass... dass konnte nur Eric wissen. Das war immer unser Erkennungszeichen gewesen, dass spiegelte unseren Zusammenhalt wieder, unsere Geschwisterliebe. Ich kann mich nur verhört haben, denn wie groß kann bitte die Wahrscheinlichkeit sein, das der erste Mensch der mir hier über dern Weg läuft genau Eric wär?

Langsam ging sie weiter, bis der Unbekannte noch was sagte, leise, aber noch verständlich. "Nicht wahr, Sarah? Er kannte meinen Namen? Woher kannte dieser Kerl meinen Namen? Nun wurde die Sache immer unheimlicher für Sarah, doch sie konnte den Drang nicht widerstehen. Sie blieb stehen und sah den Unbekannten an, sie sah in seine Augen, die ihr so vertrasut vorkamen. Es waren die Augen ihres Bruders, keiner hatte solche Augen, sie waren bei ihm immer besonders gewesen.

Sarah musste mit den Tränen kämpfen, als sie immer mehr die Hoffnung hatte das dieser Mann tatsächlich, ihr lang vermisster Bruder war. Sie konnte sich nicht bewegen, sie sah ihn nur an und fragte leise und mit zitternder Stimme. "Bist du das Eric"?

Crow sah Sarah an. Sie hatte dieselben hilfesuchenden verzweifelten Augen wie früher, wenn sie seine Hilfe brauchte. Auch er kämpfte mit seinen Tränen. So viele Jahre hatte er sie gesucht, udn er wusste nie wo sie überhaupt hin verschwunden war...
Und jetzt tauchte sie einfach so hier auf, fast direkt vor seiner Haustüre...! Unglaublich war das...auf einmal, mit einem Schlag, sollte alles, was er in den letzten Jahren durchgemacht hatte, wieder gut werden?! Warum hatte das bloß so lange gedauert? Vor seinem geistigen auge sah er viele viele Szenen von früher vor sich, von sich und Sarah. Er starrte sie regelrecht an, sein Mund lächelte, aber seine Augen weinten.
"Ich bin es, Sarah...", sagte er mit leicht gebrochener Stimme. "Wo hast du nur gesteckt...."
Er bewegte sich nicht von der Stelle, war unfähig sich zu bewegen, und er betete geradezu, dass seine Schwester gleich auf ihn zulaufen würde, damit er sie in seine Arme schließen konnte und nie wieder loslassen würde.

Sarah stand ihrem großen Bruder gegenüber, er genauso unfähig sich zu bewegen wie sie.
In all den Jahren, hatte sie gelernt ihre Emotionen unter Kontrolle zu haben, nicht zu weinen, aber da vor ihr stand ihr Bruder. Sieben Jahre hatte sie ihn nicht gesehen, sie bemerkte wie auch er Tränen in seinen Augen hatte. Er sprach leise zu ihr "Ich bin es Sarah...wo hast du nur gesteckt?"

Unfähig zu reden, ihm eine Antwort zu geben, stand sie da. Sie wollte ihm alles erzählen, alles und ihn so viel Fragen, doch sie konnte nicht. Wenn sie jetzt einen Satz sagen würde, würde sie in Tränen ausbrechen, und das würde sie nicht wollen. Das ist er wirklich, Eric, Bruderherz... Sie hatte nur noch ihre Gedanken unter Kontrolle.

Aber bei einem überlegte sie nicht lange, nachdem sie wieder Herr ihres Körpers war, fing sie an zu laufen, sie wollte nur noch zu ihm. Weinend lief sie Eric in die Arme, nicht in der Lage, ihre Tränen zu stoppen.

Eric schloss Sarah in seine Arme, als sie auf ihn zustürmte. Er ging dafür in die Hocke, so wie früher, auch wenn sie jetzt weitaaus größer war als vor 7 Jahren. Er drückte sie ganz fest, so fest er konnte, und kniff die Augen fest zu, aus denen Tränen liefen. Es übermannte ihn einfach. Nie hatte er geweint, niemals in den 7 Jahren, aber jetzt tat er es, auch wenn man das nicht hören oder spüren konnte. Die Tränen liefen einfach aus seinen geschlossenen Augen.
"Sarah...", war das einzige, was er herausbrachte in diesem Moment. Lange, lange Minuten lang, drückte er sie einfach nur so fest er konnte, an sich.
"Ich dachte, du wärst....", sagte er dann mit ziemlich gebrochener Stimme. Natürlich musste er den Satz nicht ganz zuende führen, jeder würde erraten können, welches das letzte Wort war, das dazu gehörte. Er hatte immer wieder geglaubt, sie könnte tot sein, aber er hatte niemals aufgegeben. Und jetzt war sie hier aufgetaucht, einfach so.

Es tat so verdammt gut, das sie endlich wieder in den Armen von Eric lag. Sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen, wie ein kleines Kind lag sie in seinen Armen. Wie sehr er sich verändert hat, und ich hätte ihn beinahe nicht erkannt. Sie machte sich sogar noch Vorwürfe, das sie eiskalt an ihm vorbei ging.

Nach langen Minuten des Schweigens, wo Eric auch nicht mehr wie ihren Namen sagen konnte, sagte er, das was sie auch immer wieder dachte. "Ich..dachte.. das..auch von dir" wieder floßen bei ihr Tränen. Wie oft hatte sie das Szenario durchgespielt, Was wäre wenn dein Bruder nicht mehr da ist, dann bist du ganz allein.

Sarah atmete einige male tief durch, dann löste sie sich aus der Umarmung. Ihre Tränen hatte sie auch wieder einigermaßen unter Kontrolle. "Ich dachte jeden Tag an dich, und habe mich auf die Suche gemacht, und dann setz ich den ersten Schritt in die Stadt und du bist da" egal wie irrsinnig sich das für sie anhörte, aber es war so. "Du hast dich aber auch gan schön verändert, Eric" Sie sah im ins Gesicht und betrachtete seine aufgemalte Maske. Er war nie ein Mensch von Bemalungen gewesen. Obwohl ich auch nicht, und hab meine Tribebemalung dran. Zeiten können Menschen ziemlich verändern, dachte sie sich

Nach einer Weile hatte Crow sich wieder unter Kontrolle. Als sich ihre Umarmung löste, sah er seine Schwester an, lachte ein wenig auf, als sie sagte er habe sich ganz schön verändert. "Ja...mein Gesicht muss dich erschreckt haben...", kommentierte er und schüttelte den Kopf. "Weißt du...ich dachte immer, ich hab mein Gesicht so angemalt, weil...eben diese Sache vor 7 Jahren passiert ist. Aber im Grunde...hab ich nur deshalb die Maske der Ironie aufgemalt...wegen dir. Weil ich dachte, dich verloren zu haben. Wenn du nur wüsstest, wie lange ich dich gesucht habe...wo hast du gesteckt?"
So vieles gab es zu besprechen, so vieles zu fragen, Eric wollte am liebsten alles auf einmal von seiner kleinen Schwester erfahren: Wo sie gesteckt hatte, wie es überhaupt dazu gekommen war, dass sie weg war, und warum es so lange gedauert hatte, bis sie wieder in die Stadt gekommen war. "Sogar meinen Namen habe ich geändert...", sagte er leise und sah nach oben, wo seine Krähe einen lauten, zufriedenen Krächzer ausstieß. "Ich heiße jetzt Crow...außer für dich, für dich heiße ich noch immer Eric", meinte er grinsend.

"Wegen mir? Du hast dich so angemalen nur wegen mir? Sarah war fassungslos, aber konnte es auch irgendwie verstehen. "Crow? Darum auch die Krähe, hm? jetzt musste Sarah lächeln. Dass alles passte einfach zusammen. "Für mich wirst du auch immer Eric sein", scherzte Sarah zurück. Sarah ging ein paaar Schritte weiter und setzte sich auf einen Stein. Sie wollte ihm soviel Fragen wie möglich beantworten und auch auf ihre Fragen antworten bekommen.

"Das ist eine lange Geschichte" fing sie an zu erzählen. "Damals, nachdem Mum und Dad gestorben waren, war alles so chaotisch. Du hattest genauso damit zu kämpfen wie ich, doch ich kam einfach nicht klar damit. Ich wollte nicht mehr dort bleiben, die ganzen Erinnerungen waren einfach zu viel für mich." Sarah machte eine kurze Pause und schaute in den Himmel, dann erzählte sie weiter. "Ich bin zu Mary, ich weiß nicht ob du sie noch kennst. Sie war genauso feritg wie ich, und wollte auch einfach nur weg. Wir liefen von dem ganzen Chaos fort, Richtung Wald, nach ein paar Tagen ohne Essen und Trinken wurden wir von jemanden gefunden, der uns zu seinem Tribe mitnahm. Dort wurden wir aufgepäppelt und durften dann auch bleiben. Die letzten 7 Jahre war ich nur im Wald, lebte ein gutes Leben, doch der Drang dich zu finden war dann so stark, das ich mich dafür entschied, hierher zu kommen und dich zu suchen." Sie atmete ein paar mal tief durch um die Erinnerungen zu verarbeiten.

"Das war die Kurzfassung von meiner Geschichte, und wo warst du die ganze Zeit? War klar, das wir uns nie über den Weg laufen konnten, ich war ja nie in der Stadt. überlegte sie sich.

Crow lachte ein wenig auf. "Ja...das werde ich wohl...die Bemalung hatte auch noch einen anderen Sinn. Du weißt nicht wieviele irre Typen hier in der Stadt rumlaufen..früher viel mehr als heute. Es schreckt sie ab", meinte er leicht grinsend.
Als sie sich auf einen Stein setzte, folgte er ihr und hockte sich vor sie, ganz so wie früher, wenn sie ihm von ihren Sorgen erzählt hatte und er ihr zugehört hatte.
Geduldig hörte er zu und nickte. "Ein Tribe im Wald...verstehe. Nun...ich bin in der Stadt geblieben...war zeitweise fort, aber in eine andere Richtung. Vor einiger Zeit bin ich hierher zurückgekommen und bin in unsere alte Wohnung gezogen, da wohnte ich allein...bis gestern."
Die letzten zwei Worte sprach Crow besonders betonend und bedeutungsvoll aus, und ein Lächeln zog sich durch sein Gesicht. "Ich hab zwei ausgehungerte Mädchen getroffen...ich hab ihnen geholfen. Bei mir zu Hause hab ich nämlich einiges zu essen. Und...wir bleiben zusammen. Wie ein Tribe verstehst du? Nur dass wir eben keiner sind..."
Ob er ihr auch erzählen sollte, dass eine von den beiden seine Freundin geworden war? "Und...eine von ihnen...Savannah...nun, das ist was besonderes...verstehst du?"
Hoffentlich wurde seine kleine Schwester nicht eifersüchtig, weil sie ihren Bruder, kaum dass sie sich wiedergefunden hatten, teilen musste. "Kommst du mit dorthin? Dann sind wir wieder eine Familie..." Das würde ihm wahnsinnig viel bedeuten, unheimlich viel. Er würde alles drum geben, mit seiner Schwester wieder zusammen zu leben. So viel hatten sie aufzuholen...

"Du wohnst wieder in unserer Wohnung? Da wär ich dir ja direkt in die Arme gelaufen, irgendwie zumindest." Sarah lächelte ihn an, man konnte ihr die Erleichterung anmerken.
"Ja ein Tribe, die Ecos, ich weiß nicht ob du von ihnen schon mal was gehört hast." Jetz überkam Sarah ein Gedanke, einer der Probleme bringen könnte. Sie wollte ihren Tribe nicht verlassen, zu viel hatte sie ihnen zu verdanken. Doch Eric verlieren? Nachdem sie ihn 7 Jahre nicht bei sich hatte? Nein, das wollte sie auch nicht.

Dann erzählte Eric was er erlebt hatte und sie musste aufhorchen. Er hat einen Tribe, der doch keiner ist? Mit jemanden besonderen? "Also sowas wie ne kleine Familie,hm?" Sarah war glücklich das ihr Bruder jemanden gefunden hatte, und nicht allein war. Jemand besonderen, diese Worte hallten immer wieder in ihrem Kopf auf, also hatte er an jemanden sein Herz verloren, das war ungewohnt für Sarah. Ihr Bruder und eine Freundin? Doch sie vergönnte es ihm, zulang war er allein gewesen.

"Ich soll mitkommen? Ich ähm.." sie stockte, klar sie würde ihren Bruder nicht mehr allein lassen wollen, doch auch ihr Tribe war ihre Familie geworden. "Naja weißt du, ich bin Mitglied in einem Tribe..sie sind auch sowas wie meine Familie..aber ich.. Nein, warte..ich.." Sie wollte Eric nicht weh tun, aber sie wusste mit diesen Worten traf sie ihn sehr. Sie überlegte, wie sie es am besten lösen konnte "Okay, ich komm gerne mit, will ja deinen nicht Tribe kennenlernen und auch deine Freundin" Sarah lächelte. Ja das war das beste, zu den Ecos kann ich immer noch gehen, sie wissen ja wohin ich gegangen bin.

Crow nickte lächelnd. Ja, das war wirklich wie eine Familie...und jetzt war Sarah wieder da. Doch sein Lächeln verwandelte sich in ernste Blicke, die sogar traurig waren, irgendwo hinter seiner Maske. Sie wollte sicher ihren Tribe nicht verlassen, und das sagte sie dann auch. "Ich verstehe...", meinte er nur etwas betrübt. Als sie sich dann doch dazu entschied, mitzukommen, hellte sich seine Miene wieder auf. "Wirklich?"
Wieder umarmte und drückte er sie. "Das wird toll...du wirst sehen! Vor allem...werden sie dich mögen, da bin ich mir sicher...wenn du es nicht mehr aushalten solltest, dann...wüsste ich ja nun, wo du steckst..", setzte er zögernd hinzu. Schade wäre es schon, wenn sie wieder fort ginge, aber diesmal würde er wissen, wo er sie finden konnte. Diese schreckliche Ungewissheit wäre nicht mehr da.
"Wir wollten uns um 14 Uhr bei meiner Wohnung wiedertreffen. Wir wollten ein paar Sachen suchen...nicht nur Lebensmittel, sondern auch Möbel...Betten...solche Dinge."

Sarah merkte das ihn das betrübte, das sie auch ihren Tribe nicht im Stich lassen würde. Doch sie war erleichtert, er war wieder gut drauf als sie sagte das sie doch bleiben würde. Voller Tatendrang erzählte er ihr das er sicher wär, die beiden anderen würden sie mögen und das wenn sie es doch nicht mehr aushielt, ja wieder zu ihrem Tribe konnte.

Eigentlich, will ich das gar nicht mehr, aber einfach mal abwarten was die Zeit so bringt.
"Okay, aber keine Sorge, so schnell werde ich nicht wieder weg gehen" sie schmunzelte. Eric hatte immer diese Angst, aber die konnte sie auch verstehen, sie hatte sie auch gehabt, lange Zeit über. "Na dann legen wir mal los und versuchen was aufzutreiben, mit was willst du denn anfangen? Denn alles auf einmal können wir nicht tragen, das weißt du schon oder" scherzte sie und lachte.

Das erleichterte Eric ungemein, sie würde zumindest eine ganze Weile bei ihm bleiben. Die Freude sah man ihm auch an, denn wieder lächelte er, es wurde sogar ein Grinsen daraus. "Das will ich dir auch raten, junge Dame", meinte er gespielt streng und hob seinen Zeigefinger, lachte dann. Immernoch lachend schloss er sie erneut in seine Arme. Lachen...das hatte er lange nicht mehr gemacht. Er hatte gelächelt und gegrinst gestern, ja...aber so herzhaft gelacht wie jetzt nicht.
"Nun..ich dachte mir erstmal, ich geh hier rein...", sagte er und deutete auf den Supermarkt. "Im Lager gibts noch einiges zu holen...das Essen geht nämlich bald aus bei uns...du hast doch sicher Hunger, oder?" Er sah sie fragend und fürsorglich an. Ja, er würde ihr alles an Futter geben, was er finden konnte, solange sie fit blieb. Nun hatte er seine vollen brüderlichen fürsorglichen Instinkte und Gefühle entfaltet, und die würden auch nicht wieder weggehen.
"Savannah und Saira wollten sich nach Betten umsehen...ich bin gespannt ob sie fündig geworden sind..", sagte er, während er ihre Hand nahm und mit ihr in den Supermarkt einstieg. "Das Lager ist riesig...das denkt man garnicht, wenn man wie früher in sonem Supermarkt einkaufen geht...das Lager ist größer als der Supermarkt selbst...", erzählte er ihr, während sie durch die leeren Gänge des ehemaligen Marktes gingen, direkt auf die große stabile Tür zu, die den Markt vom Lager trennte. Dieser Supermarkt war für Crow schon immer ein geheimer Fundort gewesen, dieses Geschäft war von den ganzen Irren unentdeckt geblieben. Als sie das Lager betraten, sah sich Eric um. Die riesigen Eisenregale voller haltbarer Dinge reichten bis an die Decke. Alles war in Kisten verstaut, und diese Quelle war noch lange nicht versiegt. Alles mögliche gab es hier noch.

"Hunger, vielleicht ein bisschen ja" Zwar hatte sie gestern erst was gegessen, aber bei den Gedanken an Essen, knurrte ihr doch der Magen. "Bin schon auf die beiden gespannt, du bist ja richtig begeistert von ihnen."

Sarah war echt sprachlos, als Eric sie in den Supermarkt führte. Obwohl es in der Stadt sicher bei vielen Hungersnöten gab, war hier noch reichlich zu holen. Dosenfutter war zwar nicht ihre Leibspeise, da war sie bei den Ecos schon andere Dinge gewohnt, doch hier ging es nicht anders. Sarah packte von jeder Sorte ein bisschen was ein, und wartete bis Eric fertig war.

"Willst du noch wo hin? Für andere Sachen? Ich weiß ja nicht was ihr..ich mein wir noch alles brauchen?"

Auch Crow packte alles mögliche in seine Manteltaschen. Zusätzlich hatte er noch eine Umhängetasche dabei, die er unter dem Mantel hervorholte und sie mit allen möglichen unterschiedlichen Leckereien füllte. Extra für Sarah nahm er ein paar Packungen Herschey Schokolade mit, denn er wusste noch genau, dass sie die immer gerne gehabt hatte. Grinsend dachte er daran, wie sie da wohl schauen würde.
"Oh, ich bin wirklich begeistert..."; pflichtete er Sarah bei. Jetzt begann er sogar zu pfeifen, eines seiner eigenen Lieder.

Als er dann fertig war, überlegte er. "An sich wollten wir die Wohnung herrichten...sehen wir mal, was Savannah und Saira gefunden haben...", sagte er lächelnd und ging mit Sarah wieder aus dem Supermarkt hinaus. "Ich würde sagen...gehen wir erstmal nach Hause...sie werden vielleicht schon da sein." Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, als er auch schon losging, mit ihr an der Hand natürlich, wer wusste schon ob sie nicht kalte Füße bekam. Er selbst hatte sich auch ziemlich seltsam gefühlt, als er damals zu der Wohnung zurückgekehrt war.

"Dass hat mir alles sehr gefehlt, dein Lachen und dein Pfeifen" Sarah lachte Eric an. Auch wenn sie schon 14 war, sie war irgendwie froh das Eric sie bei der Hand nahm, nicht weil sie sonst wieder kehrt gemacht hätte, sondern um einfach zu spüren das er wirklich da war und sie nicht nur träumte. Nach Hause.. diese Worte hatte sie schon lange nicht mehr gehört. Aber das was sie wusste war, sie war glücklich, so glücklich wie schon lange nicht mehr."

In ihrem Tribe war sie zwar auch glücklich, aber das war was anderes, ein bedrückendes Gefühl war da immer noch dabei. Ihr fehlte einfach was, ein Teil ihres Lebens. Bin echt mal auf die beiden Damen gespannt die er mir da vorstellen will. dachte sie sich und ging mit ihm die Straße entlang.

cf: Crows Wohnung

Savannah stapfte wieder die Treppen die sie gerade hoch gegangen war, wieder nach unten. Sie wusste zwar nicht wo Crow sich aufhielt aber vielleicht fand sie ja noch was nützliches.

Sie sah eine Lagerhalle, genau gegenüber der Haustür. Savannah ging, mit vorsicht dort hin und machte die Türe auf. Es war dunkel und staubig, doch nach kurzer Zeit sah sie auch was. Sie ging langsam in die Halle, es sah alles ziemlich leer geräumt aus. Die Tribelose sah weiter hinten in ein paar Kartons. "Verdammt, alle leer", sagte sie zu sich selber. Also ging sie in die andere Richtung und fand in einem Regal ein paar große Leinentücher. "Perfekt, das können wir sicher brauchen. Mit den Tücher im Schlepptau ging sie wieder nach Draußen, dann ging sie wieder zum Eingang legte die Tücher, innen neben die Türe, schloss sie wieder und verschwand wieder nach draußen.

Sie ging ein paar Schritte und genoss einfach nur die Sonne deren Stahlen sie an ihrer Nase kitzelten. Savannah bog um ein, zwei Ecken, doch nirgends sah sie Crow. Und jetzt? dachte sie sich ein bisschen enttäuscht. Doch dann sah sie in der Ferne zwei Gestalten, die sie leider nicht erkennen konnte. Und so hingehen wollte sie auch nicht, lebensmüde war sie ja auch nocht nicht geworden. Also versteckte sie sich hinter einer Mauer und beobachtete die beiden erst einmal. Als eine der zwei Personen hersah, hoffte sie inständig dass sie nicht gesehen wurde. Aber leider wurde ihre Hoffnung zerschlagen, der größerer begann sich auf einmal auf sie zuzubewegen. Weglaufen oder hier bleiben? Sie wusste sie hatte bei beiden nicht wirklich eine Chance, sie hörte auf ihr Gefühl das sagte das sie sich nicht rühren sollte.

^Crow ging gut gelaunt neben seiner Schwester die Straße lang, während er ihre Hand festhielt. Lachend legte er den Kopf leicht zurück. "Ja, ich habe auch lange nicht mehr gepfiffen...und gelacht auch nicht. Heute ist das erste Mal seit langer Zeit..."
Es war nicht mehr sehr weit, nur noch ein paar Ecken. Er bemerkte nicht, dass sie beobachtet wurden, und so kam er mit Sarah auf Savannah zu, genoss das uralte vertraute Bruder-Schwester-Gefühl. Als sie nur noch ein paar Meter entfernt von Savannah waren, warnte ihn sein Instinkt davor, dass sie beobachtet wurden. Er blieb stehen und sah nach oben, wo die Krähe ihnen folgte und ein lautes Krächzen ausstieß.
"Wir werden beobachtet...", murmelte er alarmiert. Seine Augen suchten, wo die Person wohl sein konnte. Und sein Blick traf andere Augen...dort vorne. "Komm mit...wenn es ein Feind ist, dann stell dich hinter mich", wies er Sarah an, während er mit ihr auf Savannah zu ging. Mit einem Ruck trat er hinter die Mauer, Sarah hinter sich schiebend.
"Keine Bewegung!", rief er, und dann erkannte er Savannah. Sofort löste sich seine Anspannung, und er lächelte, zog Sarah wieder hinter sich hervor. "Keine Gefahr...", verkündete er lächelnd. "Sogar noch besser...Sarah...darf ich dir Savannah vorstellen?"
Dann sah er seine Liebste an. "Savannah...das ist meine Schwester...Sarah. Ich habe sie vorhin getroffen..."
Er strahlte vor Glück, als er sich das wieder ins gedächtnis rief. Alles kam auf einmal in Ordnung, plötzlich und ohne Vorwarnung...er konnte es noch immer kaum fassen.

Sarah merkte sofort das irgendwas nicht stimmte, das hatte sie bei den Ecos gelernt, immer und alles im Blick zu haben. Auch wenn sie sich mehr auf Eric konzerntrierte, hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Als dann auch noch Eric sie hinter sich schob, weil er auch merkte das jemand hier wär, schrillten alle Alarmglocken. Sarah war es nicht mehr gewohnt das sich jemand beschützend vor sie stellte.

Doch kaum hatte er den Beobachter entdeckt, löste sich seine Anspannung und sagte "Keine Gefahr" WAS? Wie konnte er da nur so sicher sein? Dann stellte er ihr die Dame vor, die sie zuerst beobachtete. "Darf ich dir Savannah vorstellen?" Savannah? Sarah konnte nichts mit diesem Namen anfangen, aber als sie das Strahlen sah, das in dem Gesicht ihres Bruder auftauchte nachdem er die junge Frau gesehen hatte, konnt sie es sich denken. Skeptisch beäugte er die Liebste ihres Bruders. Naja sieht ja recht symphatisch aus, dachte sie sich und streckte Savannah ihre Hand entgegen. "Hi, ich bin Sarah" stellte sie sich Savannah vor.

Die beiden fremden kamen immer näher. Als dann jemand vor ihr stand und sagte "Keine Bewegung" erschrak Savannah das sie kurz davor war ihr Gleichgewicht zu verlieren. Es dauerte erst einige Minuten bis sie realisierte das der, der vor ihr stand Crow war. Sie wollte grad zu ihm und ihn in ihre Arme schließen, bis sie das junge Mädchen neben ihm sah. Augenblicklich stockte sie und machte noch einen Schritt zurück. Savannah bemerkte den Blick den dieses Mädchen ihr zuwarf und das passte ihr ganz und gar nicht.

Crow stellte Savannah das Mädchen als Sarah vor, seine kleine Schwester, die er gerade vorhin getroffen hatte. Seine Schwester? Wie viel Zufälle kann es denn bitte noch geben, das wird ja immer unheimlicher. ein kleines Lächeln kam ihr über die Lippen. Doch Savannah war unsicher, ihr Gesichtsausdruck, strahlte genau das aus. Als Sarah ihr ihre Hand hinhielt und sich vorstellte, nahm sie ihre Hand und stellte sich ebenfalls vor, auch wenn das Crow eigentlich schon erledigt hatte. "Ich bin Savannah, Hallo"

Sie sah das Strahlen in seinem Gesicht und wusste das ihm einfach nur gut gehen musste. Sie wusste nicht warum, doch sie konnte einfach nicht lächeln. "Ich..ähm..habe auch jemanden gefunden..ich.. hab ihn.. nach oben gebracht, ich hoffe das ist dir Recht.." Ihr war bewusst das die Worte nur teilweise rauskommen wollten, doch sie konnte nicht anders. Ob das an Sarah lag? oder an dem das sie gerade total überrumpelt und überfordert war? Es passierten einfach zu viel auf einmal, auch wenn es schöne Ereignisse waren, sie merkte nur noch dass sie sich nicht mehr halten konnte und ihre Füße unter ihrem Gewicht zusammen sackten.

Crow bemerkte die Anspannung sowohl bei Sarah als auch bei Savannah. Das....hatte er fast befürchten können. Unsicher sah er von Savannah zu Sarah. Er lächelte leicht, als sie sich einander vorstellten. Aber Savannahs Unsicherheit und Angespanntheit verunsicherte nun auch ihn...so ziemlich.
Gedanken kamen durch seinen Kopf, ihre Worte drangen wie Speere in sein Bewusstsein.
Ich..ähm..habe auch jemanden gefunden..ich.. hab ihn.. nach oben gebracht, ich hoffe das ist dir Recht..
Sie hatte JEMANDEN gefunden? Gepaart mit ihrer Schockiertheit und ihrem Blick bastelte sich in Crow ein Bild zusammen, das so weit hergeholt schien, dass es fast lächerlich wirkte. Aber in dem Moment erschien es eben so...
Dann brach Savannah plötzlich zusammen! Erschrocken eilte er zu ihr und fing sie auf.
"Sav...Savannah...was ist los? Bitte....sag doch was..." Er strich ihr über die Wange und war ratlos. Was konnte denn dafür verantwortlich sein? Gegessen hatte sie doch genug, und getrunken auch...war sie.......krank? Einen Moment lang dachte Crow angsterfüllt an ein Wort, das er eigentlich nie wieder denken wollte. Virus...