Alte verlassene Einkaufsstraße

Saira staunte nicht schlecht, als Mike so viele verschiedene Sachen in seinen Karton packte.
Sie konnte garnicht so schnell gucken wie er immer neue Dinge fand.
"Puuh ja ich glaube sowas findet man wirklich am ehesten in einem Spielzeuggeschäft und ich weiß auch wo eins ist.....komm mit!"
Sie ging ihm vorraus und verließ das Möbelhaus.
Einige Häuser weiter, befand sich tatsächlich ein Spielwarengeschäft. Das Schaufenster war kaputt, aber Saira ließ sich davon nicht entmutigen.
"Als ich klein war, war ich sehr oft hier und hab mir die Spielzeuge im Schaufenster angeschaut" erinnerte sie sich.
"Lass uns mal reingehen und schauen was wir so finden"

Mike war ziemlich verwundert, er konnte sich gar nicht mehr an dieses Spielwarengeschäft erinnern. Er war immer in ein andere gegangen, das mehr in der Innenstadt lag. "Wow, na vielleicht finden wir hier sowas! komm mit...", sagte er und stieg, sie immernoch an der Hand haltend, in das Spielwarengeschäft ein. "Hoffentlich funktionieren Spielzeug-Walkie-Talkies auch...", meinte er, während er sich umsah.
"WOW.....", rief er plötzlich aus, als er an der Kasse die Sammelkarten sah. "Die da hab ich früher gesammelt", sagte er grinsend.

"Wirklich?" sie musste grinsen. Wie sehr er sich freute....das war wirklich niedlich.....
plötzlich fiel ihr Blick, auf eine Puppe, die in einem regal lag. Sie lief hin und nahm die Puppe in die Hand. Sie war keine einfache Puppe, sondern eine richtige, aus Porzellan. "Wow, die ist wunderschön.....als Kind hab ich mir immer so eine gewünscht..aber ich hab nie eine bekommen!"

"Ja, wirklich...", grinste Mike und beobachtete dann, wie sie diese Porzellanpuppe nahm.
"Tja....jetzt kannst du die ja einfach mitnehmen...als Dekoration und so", sagte er lächelnd und sah sich weiter um. Ah, da hinten in den anderen Regalen war so Polizeizeugs. Und Bingo, hier war eine Packung mit Walkie-Talkies...sogar mehrere davon. Das Zeug hatte nach dem Virsu natürlich niemanden interessiert, logischerweise.
"Ha, guck mal!", sagte er grinsend und präsentierte die Packung. "Davon gibts hier haufenweise! Ich glaub ich nehm drei Stück mit, das muss ja reichen..."
Wobei, lieber nahm er noch eine vierte Packung mit, als Ersatz.
Alles wurde in den Karton verstaut.

"Perfekt" sagte Saira.
Sie nahm die Puppe tatsächlich mit. Jetzt war ja neimand da der sie hätte daran hindern können.
"Okay dann haben wir ja jetzt alles"
Sie ging hinaus aus dem laden und machte sich, zusammen mit Mike auf den Weg zurück zur Wohnung.

tbc. Crows Wohnung

Glücklich, dass sie alles gefunden hatten, was sie finden sollten, folgte Mike Saira. Leider konnte er, da er den Karton trug, diesmal nicht ihre Hand nehmen, aber er lächelte ihr beim Gehen zu. Es würde bestimmt toll werden, all die Sachen in der Wohnung zum Einsatz zu bringen, und dank der Walkie-Talkies konnten sie sich in Zukunft, wenn sie sich draußen bewegten und dabei trennten, verständigen - vorrausgesetzt die Dinger funktionierten gut.

tbc: Crow's Wohnung - Wohnzimmer

cf: Savannahs und Mikes Elternhaus

"Ja ich hoffe es so sehr..." sagte sie als er sagte dass sie Chelsea schon finden würden. Sie hoffte, er würde ihr das nicht übel nehmen, dass sie so an ihrer besten Freundin hing. Denn sie war jetzt schon mit ihm so überglücklich, doch Chelly an ihrer Seite zu wissen, das wär das Ultimative Happy sein, was es nur geben konnte. Savannah nickte. Sie würden also nun wieder etwas ansschauen, was aus seinem Leben stammte. Darauf freute sie sich schon sehr, so konnte sie sich auch etwas beruhigen, denn die Erinnerungen hatten sie schon arg mitgenommen, aufgewühlt und sehr traurig gemacht. Doch wusste sie auch, dass sie nach vorn schaun musste, sie musste für das kämpfen was sie hatte, für ihre Familie. Denn Eric war nicht nur ihr Freund, sie sah ihn schon als festen Bestandteil ihres Lebens, dass sie nie wieder missen wollen würde. So war er Teil ihrer Familie, genauso Sarah, Erics Schwester war ein willkommenes Familienmitglied. Mike, soviel konnte sie schon sagen, akzeptierte Eric langsam und sie hoffte so sehr, dass er nicht auch verschwinden würde, wie Lily.
Wieder waren ihre Finger ineinander verschlungen, während sie nach draußen gingen und sie noch einen Blick zu ihrem alten Zuhause zurückwarf. "Gehen wir zu eurer Garage, bin schon richtig gespannt drauf" sagte sie grinsend und sah ihn liebevoll an. Dann würden sie zum Strand gehen, dorthin wo es sie auf unerklärliche weise hinzog, vielleicht hatte das ja was zu bedeuten....

cf: Savannahs und Mikes Elternhaus

"Wir finden sie schon....", sagte er optimistisch, während sie nun wieder nach draußen kamen, die Hände ineinander verschlungen. Eric warf noch einen letzten Blick zurück auf das Haus und ging dann mit Savannah die Straße entlang. Das Leben von ihnen beiden wandelte sich echt innerhalb kürzester Zeit zu einem wunderschönen, traumhaften Leben. Früher, was im Grunde erst vor ein paar Tagen war, waren sie beide noch allein und wussten nichts voneinander. Und jetzt...waren sie eng verbunden, liebten sich und machten alles miteinander durch, egal was passierte. Sarah akzeptierte Savannah hoffentlich so langsam, und Eric hatte auch das Gefühl, dass Savannahs Bruder Mike sich mit ihm so langsam anfreundete, ihn akzeptierte und annahm. Wo der wohl steckte? Ob er zu Hause war oder selbst heute auf einem Erkundungsgang war? Was wohl Sarah gerade trieb? Hoffentlich passierte ihnen während seiner und Savannahs Abwesenheit nichts. Immer machte er sich ein bisschen Sorgen, was auch kein Wunder war, bei den Gefahren, welche hier in der Stadt immer wieder lauerten, und es kam immer wieder etwas Neues hinzu, neue Tribes, die sich einbildeten, die Stadt erobern zu müssen, warum auch immer. Es war schon richtig, dass ein bisschen Organisation vielleicht nicht so schlecht war, dennoch sollte niemand, der unbedingt herrschen wollte, die Macht erhalten, dies auch zu tun, denn dann würde es wieder Ungerechtigkeit regnen, der Himmel würde weinen mit den Menschen, die unterdrückt wurden. Regen war nicht gut...Sonnenschein wie heute musste vorherrschen! Bei dem Gedanken an den heutigen Sonnenschein an diesem herrlichen Tag warf er Savannah einen liebevollen Seitenblick zu, drückte leicht ihre Hand und nickte lächelnd.
"Ja, die Garage ist nicht weit...in der Einkaufsstraße, wo wir immer unser Essen herbekommen...wo unsere Möbel auch herkommen...", erklärte er und begab sich direkt dorthin mit ihr.
In der Straße angekommen, blickte er sich um. So vieles hatte sich verändert, Fenster waren eingeschlagen worden, viele Geschäfte ausgeräumt, aber das Gesamtbild war noch immer irgendwie dasselbe wie damals...dort hinten an der Ecke standen Wohnhäuser mit Garagen, und eine davon war SEINE Garage gewesen, die Garage seiner Band, dort hatte sein Freund gewohnt, und er durfte die Garage zum proben nutzen, weil seine Eltern ihr Auto sowieso immer vor dem Haus parkten. Nach einigen Minuten waren sie da...standen vor der Garage dieses Hauses.
"Hier ist es...ich bin gespannt ob...dort noch das Schlagzeug und so weiter steht....", sagte er andächtig und atmete durch. Obwohl die Garage in der Nähe seines Zuhauses war, war er nie hierher gekommen...jetzt, mit Savannah an seiner Hand, zitterte er sogar leicht bei der Erinnerung. Er war fast jeden Tag hierher gekommen, und dann hatten sie gespielt...
Durchatmend ging er mit ihr auf das Tor zu, bückte sich leicht und schob es nach oben. Der Anblick verschlug ihm leicht den Atem. Das Schlagzeug stand dort noch an genau derselben Stelle wie früher. Staub hatte sich darauf festgesetzt, und da in der Ecke stand der Bass von Pete...die Verstärker waren auch noch aufgestellt, nur Erics Gitarre fehlte. Die hatte er immer wieder mit heim genommen, und dort war sie jetzt auch.
"Wow....alles noch genau wie früher...", flüsterte er...

Fast schon an ihn gekuschelt, ging sie mit ihm die Einkaufsstraße entlang. Auch wenn es schon etwas her war, als der zweite Virus aussbrach, vor dem alle flohen, waren zumindest hier fast keine Menschen zu sehen. Entweder kamen sie alle erst später wieder zurück oder sie hielten sich an anderen Orten auf. Wobei die Einkaufsstraße doch ein guter Ort war, um Dinge wie Essen und sonstiges zu finden. Doch das war Savannah egal, solange sie und ihr Tribe...ihre Familie was zu Essen hatte. Früher ging sie oft hier vorbei, wenn sie mit ihrer Mutter einkaufen ging, dann schlenderten sie auch durch die Straßen und bummelten nur etwas. Es war immer so schön, denn manchmal bekamen sie und Lily auch was. Das waren noch zeiten...wenn man jünger ist und alles noch so normal war, keine Sorgen sich ums Essen machen musste oder wo man die Nacht über schlief. Keine Bösen die einem zwangen Dinge zu tun, die man nicht wollte. Doch die gab es damals auch, doch da waren Eltern...Ploizei, die das verhindern wollte und nach den Verbrechern suchten. Heutzutage, konnte man froh sein wenn man fliehen konnte, ohne großen Schaden dran genommen zu haben.

Savannah ging mit Eric langsam weiter. Jetzt war sie es, die für ihn da sein musste und auch wollte. Es war sicher für ihn auch nicht einfach, einen Ort zu besuchen, den er vor dem Virus immer besucht hatte, an dem auch viele Erinnerungen hingen. Savannah nickte nur, als er ihr erklärte wo sie die Garage finden würden. Still ging sie weiter neben ihm her, immer noch fest seine Hand haltend, die sie nicht loslassen würde, egal was war. Sie merkte wie er leicht zitterte und so strich sie sanft mit ihrem Daumen beruhigend über seinen Handrücken. Dort angekommen, öffnete er langsam die Garagentür und war ebenso erstaunt wie Savannah vor ein Paar Stunden bei ihrem Zuhause. Denn laut seiner Aussage war alles beim alten, man sah auch nicht das geringste was hier passiert wäre. Alles stand noch hier, naja soweit sie beurteilen konnte, sah es zumindest danach aus. Auch von Erics Reaktion aus, konnte sie schließen das alles noch wie vor 7 Jahren so aussah. "Das ist wirklich toll" erwiderte sie ihm leise und lächelte ihm warm an. Sie freute sich für ihn, dass keiner hier eingebrochen war und nun so alles beim alten geblieben war.

Auch für Eric war diese Straße mit Erinnerungen verbunden, und nicht nur, weil er hier in der Garage immer geprobt hatte mit seiner Band, nein, er war früher auch immer hier einkaufen gewesen mit seiner Schwester, manchmal auch allein, und als er ein Kind war, hatte er seine Mom begleitet dabei. Im Laufe der Jahre hatten sich die Geschäfte natürlich verändert, aber die Konstellation, die vorhanden war, als der Virus ausbrach, die hatte schon eine ganze Weile angehalten, die war er richtig gewohnt. Er war immer zuerst zum Supermarkt gegangen, dann hatte er noch diesen kleinen Tabakladen besucht und sich immer eine Packung Marlboros gekauft, denn er hatte früher tatsächlich geraucht, wenn auch nur gelegentlich, nicht als starke Gewohnheit. Hauptsächlich auf Parties, wenn er auch gespielt hatte, so wie bei der Strandparty im Sommer, kurz vor dem Virus. Es waren sorglose Zeiten gewesen, andere Zeiten...
Und jetzt war er wieder sorglos, glücklich, unbeschwert eigentlich, und das kam nur durch Savannah, und dadurch, dass er auch seine Schwester wiederhatte. Lächelnd dachte er daran zurück, wo er noch überall einkaufen gewesen war. Ja, stimmte, da war noch der Musikshop, der befand sich etwa 100 Meter weiter an einer Ecke. Immer hatte Eric dem Musikladen einen Besuch abgestattet und hatte sich die Gitarren angeschaut, die Notenbücher und die Verstärker, eigentlich alles. Er hatte fast nie was neues gekauft dort, er hatte sich einfach nur gerne alles angesehen. Und wenn Sarah dabei war, dann waren sie noch ins Spielzeuggeschäft gegangen, eigentlich war ihm das als Teenager ur peinlich gewesen, aber er war hingegangen, weil sie es war, und weil er dieses Strahlen in ihren Augen so gerne gesehen hatte, wenn er ihr was kaufte.
Tja, und dann war da noch...das hier. Die Garage...wieviele Stunden hatten sie hier zugebracht, probend, manchmal ein bischen streitend, aber meistens gut gelaunt. Hier hatten sie ihre Songs geschrieben, ihre eigenen Songs, und sie hatten schon fast einen Plattenvertrag gehabt, er war so gut wie in der Tasche gewesen.
Vor seinem geistigen Auge sah er die ganze Band hier stehen und proben, oder auch relaxed hier stehen und rauchen. Sorgsam und bedächtig fuhr er mit der Hand über das Schlagzeug, der Staub war ihm egal...ein Verstärker, sowie eine schwarze Gitarre fehlten. Die befanden sich bei Eric in der Wohnung. Manchmal hatte er nachts allein auf dem Dach gesessen, mit angeschlossenem Verstärker, und hatte in die Nacht hinein gespielt. Aber nur dann, wenn er sich sicher war, es würde niemand kommen und bei ihm einbrechen...
Lächelnd sah er zu Savannah. "Ja...unser kleines Heiligtum blieb verschont...."

Auch Savannah erinnerte sich gern dran, wie sie damals mit ihrer Familie hier eingekauft hatte, wie Lily oft quänglig war, weil sie nicht das bekam was sie wollte. Auch an die Zeiten wo sie mit ihrem ersten Freund und ihrer besten Freundin hier entlang geschlendert sind und sich nur die Schaufenster angesehen hatten, nachdem sie vom Kino nachhause gingen. All das waren wieder schöne Erinnerungen, aber teilweise auch traurige. Doch sowas konnte man nicht verhindern. Denn nach dem Virus waren alle Erinnerungen die man an früher hatte, mit Schmerz verbunden. Man wurde aus seiner heilen und sicheren Welt herausgerissen, musste auf sich selbst achten oder sogar noch auf die jüngeren Geschwister und das obwohl man selbst noch Kind war. Doch man kam damit klar, mit allem, auch mit den ganzen verrückten Kindern die meinten Tyrann spielen zu müssen und andere Kinder auf dem Gewissen zu haben.

Savannah erinnerte sich, das hier einiges in der nähe lag. Nicht nur ihr und Erics Zuhause, sondern auch der Spielplatz. Auf dem war sie damals immer gegangen wenn ihre Mutter noch mit Freundinnen sich unterhielt und es etwas länger dauerte. Manchmal dauerte es gar Stunden bis sie wiederkam, aber Lily und sie schafften es immer sich so lange zu beschäftigen. Wahrscheinlich war sie damals sogar relativ häufig hier vorbei gelaufen, ohne zu wissen das hier die Liebe ihres Lebens war, die sie erst Jahre später kennenlernte. Bei dem Gedanken musste sie schmunzeln, denn das war sicher der Fall gewesen, das sie da war und er auch und sie sich nicht mal hier über den Weg gelaufen sind. "Das freut mich sehr" sagte sie warm lächelnd, als er sagte das alles verschont blieb. Sie würde bei ihm bleiben, doch sich zurückhalten, denn sie wusste selbst, das man manchmal etwas für sich sein musst, wenn man an solchen Orten wiederkehrte...

Eric setzte sich hinter das Schlagzeug. Er hatte nur wenige Male dort gesessen, weil er einfach kein Schlagzeuger war, sodnern Gitarrist und Sänger der Band gewesen war. Aber er hatte hin und wieder bei seinem Kumpel Pete eine Unterrichtsstunde im Schlagzeug genommen, sich was zeigen lassen, damit er sich ein bisschen auskannte, außerdem interessierte ihn das Schlagzeug, er hatte ernsthaft versucht, etwas daran zu lernen, und er konnte auch einfache Rhythmen spielen. Und genau dies tat er jetzt, er nahm die verstaubten Sticks und fing an, zuerst leise, dann lauter, einen Rhythmus zu trommeln, er lächelte leicht dabei. Schließlich hörte er auf, beruhigte die Beckenschellen und legte die Sticks wieder zurück. Anschließend begab er sich zum Bass und nahm diesen in die Hände. Der Bass schien ihm immer das einfachste Instrument gewesen zu sein, doch als er das mal ausprobierte - der Bassist seiner Band war aber auch gemein gewesen, ihm die schwersten Bassläufe vorzulegen - merkte er, dass es gar nicht so einfach war, wie er dachte. Er bekam es schließlich hin, da er als Gitarrist schon das nötige Geschick hatte, aber er musste schließlich anerkennen, dass Bassist eine sehr schwere und ernst zu nehmende Tätigkeit war. Auch jetzt spielte er etwas darauf, man konnte es kaum hören, da die Verstärker nicht funktionierten, schließlich gab es hier keinen Strom mehr, aber er hörte die leisen Töne, und das genügte ihm. Schließlich stellte er auch den Bass zurück und kam wieder zurück zu Savannah.
"Ich lasse die Sachen am besten weiter hier...ich hab in der Wohnung keinen Platz dafür...aber es ist schön zu wissen, dass die Instrumente noch da sind...vielleicht kann ich immer mal wieder herkommen...", sagte er lächelnd und nahm wieder ihre Hand. Wo würde es jetzt hingehen? Er nahm an, zum Strand, denn den wollten beide besuchen.
"Lass uns zum Strand gehen...", sagte er mit warmer Stimme, ging mit ihr aus der Garage heraus und verschloss das Tor wieder.

Lächelnd sah Savannah zu Eric als er sich hinter das Schlagzeug setzte. Sie hätte ihn und seine Band damals sicher gerne spielen gehört. Denn Savannah und auch ihre restliche Familie war irgendwie musikalisch. Vorallem ihre Mutter war eine fabelhafte Sängerin gewesen, sie hatte es geliebt ihr zuzuhören. Manchmal hatte sie neben ihr gestanden und hatte mitgesungen, vorallem wenn sie ihre Lieblingslieder gesungen hatte. Doch nie war sie so gut wie ihre Mutter gewesen. Aber das wollte sie auch gar nicht. Ihre Mutter war ihr Vorbild, zu dem sie immer aufschaute. Auch heute noch nahm sie sich ein Beispiel dran, wie sie früher gewesen war. Denn Savannah hatte auch Charakterlich viel von ihr. Diese Ruhe die sie manchmal ausstrahlen konnte oder auch das mitfühlende, genauso war ihre Mutter auch. Savannah wusste gar nicht was sie noch alles von ihr hatte, aber das war heutzutage auch nicht mehr so wichtig, doch sie erinnerte sich gerne daran.
"Ja...ich denk schon das du öfters herkommen kannst. Wenn ihnen 7 Jahre nichts passiert ist, wird das jetzt wo es ruhiger geworden ist, erst recht nichts mehr passieren" sagte sie lächelnd und drückte leicht seine Hand und sah ihn an. Zusammen gingen sie aus der Garage und sie sah ihn weiter an. "Oh...der Strand....sehr gern will ich da hin"
Während sie so weiter gingen, hing sie etwas ihren Gedanken nach. Denn ihr fiel noch ein Ort ein, den sie besuchen wollte, auch wenn sie sicher war das dort niemand war. Chelseas Elternhaus, dort wo sie öfters mal zu besuch war, wollte sie einmal noch sehen. Es lag nicht weit entfernt von ihrem und somit auch auf ihrer Nachhausestrecke...

tbc: Bucht mit Strand

Eric dachte an das Demoband, das er noch in seiner Wohnung aufbewahrte, es befand sich neben seinen Fotos ebenfalls in der Truhe. Dieses Demo war eines der wichtigsten Bestandteile seines Lebens gewesen zu der Zeit kurz vor dem Virus, denn dieses Demoband hatte seiner Band bereits einen Plattenvertrag beschert, der allerdings nie in die Tat umgesetzt werden konnte. Hangman's Joke, so der Name der Band, war nie in ein Studio gegangen, um die Songs ernsthaft aufzunehmen und sie auf CD zu bannen. Wäre der Virus nicht gewesen, wäre Eric vielleicht heute ein ernstzunehmender, professioneller Musiker und hätte sogar recht gut damit verdient, vielleicht wäre er sogar reich geworden, richtig reich. Das Potantial dazu war jedenfalls vorhanden gewesen, nur leider...war die Welt wie sie war, in sich zusammengefallen, verursacht durch die Hand leichtfertiger, dummer erwachsener Menschen. Durchatmend und etwas traurig dachte er daran, dass er niemals die Chance dazu haben würde...
Aber dann lächelte er wieder, denn er musste diese Chance ja nicht mehr haben, die Welt hatte sich verändert, und andere Prioritäten waren an der Tagesordnung, und eigentlich sah sein Leben im Moment mehr wie rosig aus. Die Jahre der dunklen Einsamkeit und Verbitterung waren endgültig vorbei, er hatte sein großes Glück gefunden und obendrein auch seine Schwester. Alles war nicht nur im grünen Bereich, sondern besser konnte es kaum sein. Im Grunde war er der glücklichste Mann auf Erden, er war der festen Überzeugung davon. Als er nun wieder Savannahs Hand in seiner spürte, merkte er es wieder ganz deutlich, ihre lächelnden, strahlenden Augen, das liebliche Gesicht, ihre Hand...alles an ihr...machte ihn völlig glücklich, das Kribbeln in ihm war allgegenwärtig, und dennoch gewöhnte er sich nicht zu sehr daran, denn er wollte es noch viele Jahre, bis an sein Lebensende, zu schätzen wissen. Auch er strahlte jetzt wieder und nickte.
"Die Instrumente sind hier gut aufgehoben...", pflichtete er ihr bei und ging mit ihr los. Der Strand war das Ziel, laut seinem Wissensstand für heute der letzte Ort, den sie aufsuchten, denn er wusste nicht, dass sie ihm noch das Elternhaus ihrer besten Freundin zeigen wollte, doch hätte er es gewusst, wäre er natürlich bereitwillig und offen gewesen dafür, um ihr beizustehen in der schmerzlichen Erinnerung an ihre Freundin...

tbc: Bucht mit Strand