Alte verlassene Einkaufsstraße

...

cf: Crows Wohnung
Savannah und Saira gingen langsam die Straßen entlang, so ruhig hatte sie die Stadt noch nie gesehen. In der Ferne sahen sie die alte Einkaufstraße, die sie auch gleich ansteuerten.

"Heute ist gleich ein super Tag für einen Spaziergang, oder was meinst du ?" Savannah sah Saira an und war froh, das sie in ihr eine gute Freundin gefunden hatte.

Auch wenn Savannah froh war draussen zu sein, ging sie doch vorsichtig. Keiner von den beiden wusste wer oder was ihnen entgegen kommen konnte.

cf. Crows Wohnung

Saira ging neben Savannah her. Sie war entschlossen, einfach diese Momente zu genießen. Sie hatte jetzt Freunde gefunden und das war einfach ein wundervolles gefühl. Das wollte sie sich auf keinen Fall durch Gedanken an frühere Ereignisse kaputt machen lassen.
Als Savannah sie ansprach antwortete sie: "Ja da hast du Recht!"
Sie blickte Savannah lächelnd an. Sie scheint wirklich sehr nett zu sein. Ich bin froh, dass wir uns gefunden haben!"
Auch Saira ging vorsichtig durch die Stadt. Man konnte nie wissen, was sich hinter der nächsten Straßenecke abspielte und ob man nicht in einen Hinterhalt kam.
Ihre Augen waren wachsam auf die Straße gerichtet.
Dann blickte sie Savannah wieder an und sagte: "Ich hätte nicht gedacht, dass es so schön sein kann, mit Leuten in einer Gruppe zu sein."
Ja genau so ist es
"Du warst vorher auch die meiste Zeit alleine oder?"
Sie wollte nicht zu neugierig sein, hatte aber irgendwie das Bedürfniss sich ein bisschen mit Savannah zu unterhalten.

Die Frage wunderte Savannah, doch da sie jetzt eine Gruppe waren und sich vertrauten, wusste sier das sie mit ihr reden konnte. "Ich fühl mich auch in unseren fast Tribe richtig gut" Savannah lächelte sie an. Dann antwortete sie auf die Frage die ihr Saira gestellt hatte.

"Ja, das war ich. Um genau zu sein bin ich schon seit guten 6 Jahren allein. Kurz nachdem meine Eltern starben, hab ich auch meinen großen Bruder aus den Augen verloren, und durch einen verfeindeten Tribe, auch noch meine kleine Schwester. Sie haben sie entführt, und ich konnte sie nicht befreien oder ihr helfen. Zwischen zeitlich war ich auch in Gefangenschaft, aber bei den Technos, dort lernte ich eine Mitgefangene kennen, mit der ich mich gut verstand. Doch nach meiner Flucht hab ich auch sie aus den Augen verloren. Seitdem bin ich ganz allein unterwegs." Ja die Gefangenschaft bei den Technos war, das zweitschlimmste war ihr passiert war, doch sie konnte auch gut verdrängen, Gott sei dank, dachte sie sich.

Wie war es bei dir denn so? Bist du auch schon so lang allein unterwegs?? Savannah sah Saira fragend an.

Bei Savannahs Geschichte bekam Saira Gänsehaut.
Savannah hatte ja schon jede Menge durchgemacht. Naja aber wer hatte das nicht?
Von wem ihre Schwester wohl entführt worden war? Hoffentlich nicht von den Chosen.....aber das zu fragen wäre zu unhöflich und zu privat
Als Savannah Saira fragte, wie es bei ihr so gewesen sei überlegte sie kurz.
Ich kann mich ihr anvertrauen. Schließlich hat sie mir auch erzählt, wie es bei ihr war. Ich glaube ich kann ihr mein Vertrauen schenken
Dann blickte sie Savannah an und sagte:
"Die meiste Zeit nach dem Virus war ich auch alleine. Ich hatte keine Familie, mit der ich hätte zusammenbleiben können. Ich bin in einem heim aufgewachsen und war später bei einer Pflegefamilie.
Einige Zeit nach dem Virus war ich mit einem Freund unterwegs"
Bei dem Gedanken an Lucas musste Saira schlucken. Es fiel ihr unheimlich schwer darüber zu reden. Daher sprach sie schnell weiter.
"Doch danach dann eigentlich immer alleine"
Von der Sache mit den Chosen erzählte sie lieber nichts. Sie wusste ja nicht wie Savannah darauf reagieren würde und außerdem war sie dort ja nur unfreiwillig dabei gewesen...

Sie hatte es auch nicht einfach, dachte sich Savannah. "Du warst in keinem Tribe oder ähnlichen? Ich war kurze Zeit bei den Locos, bis unser Tribe auseinander fiel."
Savannah dachte daran wie es wohl gewesen wäre, wenn die Locos immer noch gegeben hätte, ob Lilly immer noch bei ihr wäre.

Da sie bei dem Punkt, von dem Freund schlucken musste, sprach sie sie lieber nicht an. Sie wollte Saira nicht traurig machen.

Jetzt fragte sie Savannah direkt nach einem Tribe.
Sollte sie sie anlügen? Es war eigentlich garnicht Sairas Art jemanden anzulügen. Sie war eigentlich immer direkt und geradeheraus, damit ihr Gegenüber wusste mit wem er es zu tun hatte und woran er war.
Sie wollte auch nicht, dass ihr Geheimnis irgendwann anders ans Tageslicht kommen würde.
Also musste sie ihr wohl oder über die Wahrheit sagen.
Wer weiß vielleicht wurde ihre Schwester ja garnicht von den Chosen verschleppt. Außerdem ist es immer besser die Wahrheit zu sagen......
Saira blickte sSavannah in die Augen und sagte: "Naja ich war schon in einem Tribe. Zwar nicht ganz freiwillig, aber ich war dabei....ich war bei den Chosen"
Sie versuchte Savannah weiterhin anzublicken, dennoch schämte sie sich.

Savannah blieb abrupt stehen.Die Chosen? Saira war eine Chosen? Das kann doch alles nicht wahr sein, wie..warum..?
Savannah konnte ihr nicht in die Augen sehen, zusehr hatte sie Wut, Wut nicht auf Saira nein, es reichte nur der Name des Tribes. Sie war einen von DENEN? Sie war Mitgleid des Tribes die ihre unschuldige kleine Schwester entführt hatten? Das konnte doch nur ein Scherz sein.

Du..Du..bist..warst..eine Chosen? ungläubig fragte Savannah nochmal nach, könnte ja sein sie hätte sich verhört. Doch sie hatte richtig verstanden, aber nach einigen Minuten der Überlegung, bemerkte sie auch, das Saira auch gesagt hätte sie war unfreiwillig dort.

"Wie kann man nur unfreiwillig bei so einem Tribe leben? Ich mache dir keine Vorwürfe, nur dieser Tribe, er hat mir das liebste genommen, was ich noch bei mir hatte. Ich hasse diese Chosen einfach."

Sie musste sich ihre Wut freien lauf lassen, okay Saira konnte nichts dafür, würde sicher nicht mal was mitbekommen haben, doch schon allein bei dem Gedanken bekam sie die Wut die sie damals hatte, und gegen die sie sich nicht wehren konnte.

Als Savannah dermaßen wütend wurde blieb auch Saira stehen und schaute sie an.
Während Savannah immer wütender wurde, versuchte Saira ruhig zu bleiben.
Doch es gelang ihr nicht. Sie dachte an alles, was ihr damals passiert war, daran dass sie einfach von allen im Stich gelassen wurde. Sie war damals so kraftlos gewesen. Sie konnte einfach nichts tun.
"Ich....ich war...ich" stammelte sie und schaute Savannah verunsichert an.
Okay so wird das nichts. Versuch dich zu beruhigen. Du musst ihr erklären was passiert ist. Sie wird das verstehen...hoffentlich
"Es tut mir Leid. Ich weiß das das alles schwer zu verstehen ist. Aber ich war wirklich nicht freiwillig dort gewesen."
Sie holte tief Luft.
"Ich wurde von ihnen gefangen genommen und vor die Wahl gestellt, bei ihnen einzutreten oder....naja Widerstand zu leisten. Ich hätte so gerne die Kraft gehabt gegen sie zu kämpfen glaub mir! Ich hab nichts von ihrem Quatsch geglaubt, aber... aber ich konnte einfach nicht!"
Tränen stiegen ihr in Die Augen. Einfach alle Gefühle von damals kochten wieder in ihr Hoch. Sie konnte nichts dagegen tun.
Ich will das nicht, nicht noch einmal durchmachen, was wenn ich bald wieder alleine bin?
Sie begann zu weinen.
"Ich....ich hatte keine Kraft......ich..."
Ihre Stimme brach.

Als Saira anfing es erklären zu wollen, versuchte sie wieder ruhiger zu werden und sie erklären zu lassen. Wenigstens glaubte sie nicht an diese spinnereien von denen.
Jetzt hatte sie auch noch ein schlechtes Gewissen Saira gegenüber, denn das was sie bei den verrückten durchmachen musste, war auch nicht ohne.

Savannah hatte sich wieder einigermaßen im Griff, ja manchmal konnte sie ziemlich temperamentvoll sein, und dann auch ziemlich unfair anderen gegenüber. Saira versuchte es so gut sie konnte es zu erklären, auch wenn sie nichts zu erklären hatte. Sie selbst war auch mal in einem Tribe gewesen der nicht gerade nett anderen gegenüber war, das das auch nur, damit sie für sich und Lilly sorgen konnte.

Oh nein, jetzt weint sie auch noch wegen mir, ich Trampel, dachte sich Savannah. Sie war schon der Meinung, das es in Ordnung war ihrer Wut freien Lauf zu lassen, nur das das so ein pikantes Thema war, wusste sie nicht.

Savannah ging zu Saira und nahm sie in die Arme. "Bitte wein nicht, nicht wegen mir, es tut mir leid ich wollte dich nicht so anschreien. Ich bin dir nicht böse, und du kannst nichts dafür, dass weiß ich doch" Sie strich mit der einen Hand über ihren Rücken, um sie so gut wies ging zu beruhigen.

Saira war unendlich froh, dass Savannah sich wieder beruhigte und sie sogar in den Arm nahm.
Gott sei dank, sie ist wirklich ein Mensch mit dem man sprechen kann, ohne immer darauf bedacht zu sein nichts falsch zu machen. Ich bin so froh, dass sie nicht geht und mich alleine lässt. So ein Gefühl hatte ich schon unglaublich lange nicht mehr.
Saira atmete tief durch. Sie beruhigte sich langsam wieder, löste sich aus Savannas Umarmung und wischte sich die Tränen aus dem gesicht.
"Es tut mir Leid. Normalerweise bin ich nicht so sensibel. Es ist nur.....naja ein ziemlich heikles Thema für mich"
Sie blickte Savannah in die Augen.
"Was mit deiner Schwester passiert ist, tut mir einfach unglaublich Leid"

"Gefühle sind doch normal, vorallem wenn man so viel erlebt hat wie wir"
Savannah war froh das sie sich wieder beruhigte, sie war es zwar gewohnt zu trösten aber das war auch schon Jahre her. Savannah hatte in den letzten Jahren sich selbst dazu getrimmt, keine Gefühle zu zeigen, und für niemanden angreifbar zu sein. Jetz erst merkte sie das auch sie Tränen in den Augen hatte, schnell wischte sie diese weg.

"Ich vermisse sie so sehr, beide auch meinen Bruder, aber in diesen Zeiten, hab ich das Gefühl muss sowas passieren, damit man abgehärtet ist." Sie wusste das sich das voll ironisch anhörte, doch irgendwie war es doch die Wahrheit.

"So und nun gehen wir mal weiter, schließlich können wir ja nicht mit leeren Händen Zuhause ankommen" Savannah lächelte Saira an, das Wort Zuhause hatte sie schon lange nicht mehr benutzt, doch jetzt hatten sie beide, nein sie drei wieder ein sicheres Zuhause.

Savannah hatte wirklich Recht mit dem was sie sagte. Manchmal musste man seinen Gefühlen einfach freien Lauf lassen. Bevor man explodiert. man kann nicht immer alles in sich reinfressen. Aber auch Saira hatte es sich angewöhnt niemandem ihre Gefühle zu zeigen. Genauso wie sie es sich angewöhnt hatte mit niemandem zu sprechen und niemanden an sich ranzulassen. Das alles schien sich nun wohl geändert zu haben.
Bei Savannah fühlte sie sich wohl. Sie hatte das Gefühl ernst genommen zu werden.
Darum war Saira auch unheimlich froh, dass die Sache mit den Chosen nicht zwischen ihnen stand.
Saira nickte als Savannah sagte, dass sie ihre Geschwister vermisse.
Auch oder vielleicht gerade weil Saira nie eine Familie gehabt hatte, wusste sie was es heißt sie zu vermissen.
Als Savannah sagte, dass sie nun mal weiter gehen sollten, sagte Saira: "Ja du hast recht"
Und ging neben Savannah her, die Einkaufsstraße entlang.
Sie schwieg und hing ihren gedanken nach. Gedanken an Lucas, die Chosen und an ihre Vergangenheit.

Beide gingen langsam, schweigend nebeneinander her. Savannah schaute umher um vielleicht was zu finden was ihnen helfen konnte. "Du hast doch auch im Wald gelebt, wo warst du denn die ganze Zeit denn so? Ich mein ich war auch nur im Wald und bin niemanden begegnet.

Okay zugegeben, Savannah konnte sich, wenn sie wollte sehr unauffällig sich bewegen. Vielleicht war das bei ihr auch so.. Irgendwie musst sie bei Saira an Lilly denken. Saira müsste zwar so alt sein wie sie selbst, aber Savannah sah sie schon als ihre Schwester an, die sie beschützen wollte, und sie nicht verlieren wollte.

Als Savannah wieder ein Gespräch begann war Saira froh.
Sie antwortete: "Naja ehrlich gesagt war ich immer sehr darauf bedacht niemandem zu begegnen. Ich hab mich meistens irgendwo versteckt. Ich war auch nie lange an einem Ort."
Jetzt blickte auch Saira sich um, doch die alten Geschäfte waren fast alle geplündert oder zerstört worden. In den meisten gab es nicht wirklich was zu holen.

"Da gehts dir wie mir, das hab ich auch immer versucht, auch wenn es zu sehr an meine Gesundheit ging, und es wahrscheinlich ohne Crow nicht überlebt hätte."

Weit und breit nichts zu sehen, wie deprimierend das doch war Doch dann hatte sie eine Idee. "Wir können doch mal reinschauen, mehr wie nichts finden, können wir nicht" Savannah grinste breit, weil sie wusste das sie so immer was fand. Also zog Savannah Saira mit in das Geschäft vor ihnen. Sie öffnete langsam die Tür, und war auf alles und jeden gefasst. Doch mehr als Staub und leichte Dunkelheit sah sie nicht.

Saira ließ sich von Savannah in das Geschäft ziehen.
Sie blickte sich um. es war Ewigkeiten her, dass sie in einem geschäft gewesen war. Alles hier war ziemlich verstaubt und muffig.
Sie ging einen Gang entlang, mit wachsmane Blick schaute sie sich um. Man wusste nie, wer oder was einem begegnen konnte.
Plötzlich fiel ihr Blick auf etwas großes in einer Ecke.
Sie sagte: "Hey Savannah, schau mal. Ich glaube hier liegt wirklich eine alte Matratze!"

Sie hatten wirklich eine Matraze gefunden, Savannah war echt sprachlos. Also meine Intuiton täauscht mich nie , musste sie sich selber loben. "So wenn du mir noch sagen kannst, wie wir das rießige Ding noch hoch in Crows Wohnung bringen, bin ich dir sehr dankbar" lächelte sie Saira an. Savannah schaute sich noch ein wenig um und fand noch ein paar nützliche Dinge "Schau mal, hier hab ich Teller gefunden, am besten ist es wenn wir später mit Crow nochmal herkommen, wegen der Matratze, dann müssen wir uns nicht so ab plangen"

Savannah warf ein weißes Tuch über die Matratze packte die paar Teller ein und schaute nach draußen. "Schauen wir mal weiter, vielleicht finden wir noch andere Sachen"

"Ja ich glaube es wäre wirklich besser, wenn wir später noch einmal kommen. Alleine würden wir mit der Matratze bestimmt nicht wirklich weit kommen"
Von Savannas Tatendrang angesteckt sagte Saira: "Ja okay. lass uns mal weiter schauen"
Und ging wieder zurück auf die Einkaufsstraße.

First Post

Mike war völlig am Ende seiner Kräfte. Wochenlang war er jetzt unterwegs, sehr viele Kilometer liegen hinter ihm, die er zu Fuß zurückgelegt hatte. Warum war er auch mit seinen ehemaligen Freunden so weit weg gegangen? Er wusste doch eigentlich, dass er keinem vertrauen durfte...und jetzt hatte er den Salat. Als er in die Stadt wankte, war er so ausgehungert, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
Halt durch...irgendwo hier findest du sicher Wasser...und was zu essen...irgendwas...
Und wenn nicht...wenn die Technos oder sonst irgendein bösartiger Tribe ihn fand, dann war es wohl auch egal, denn sterben würde er so oder so, entweder würde er verdursten und verhungern, oder er würde umgebracht werden. Stark war er gewesen, hatte Meile um Meile zurückgelegt, und jetzt hatte er es wenigstens geschafft, in die Stadt zu kommen. Aber auch der Stärkste kam immer ans Ende seiner Kräfte, irgendwann, wenn die Energie nicht irgendwie wieder aufgeladen werden konnte. Zuletzt hatte er an einem Bach im Wald Wasser getrunken, und das war nun schon fast zwei Tage her. Lange würde er nicht mehr durchhalten, wenn er nicht bald was zu trinken fand. Das Essen war nicht ganz so wichtig, Wasser brauchte er...und wenn es nur ein winziger Schluck war. Zudem war es heute verdammt heiß hier draußen, die Sonne prallte schon am Vormittag runter wie glühendes Feuer.
Irgendwo auf dieser alten Einkaufsstraße, die früher ziemlich belebt gewesen war, lehnte er an der Wand irgendeinem ehemaligen Geschäft, von dem man gar nichtt mehr erkennen konnte, was es dort mal gab. Langsam sackte er zu Boden, ruhte sich aus und wischte sich den Schweiß und den leichten Schmutz vom Gesicht. Das brachte allerdings nicht besonders viel, denn seine Hände waren ebenfalls schmutzig. Erschöpft atmete er keuchend ein und aus. In seinem Kopf wurde es langsam schwummrig, leichte Übelkeit plagte ihn, und das leichte Schwindelgefühl erinnerte ihn an Situationen, wo er mal betrunken war. Noch ein paar Minuten ausruhen, dann musste er sich irgendwie wieder erheben und weiter gehen...irgendwo war ein Brunnen, das wusste er...aber das war noch ein gutes Stück...

Das es heute so warm wurde, hätte Savannah auch nicht gedacht. Sie folgte Saira wieder nach draußen, durch den Unterschied zwischen dem dunklen Geschäft wo sie gerade waren und draußen war schon arg, ihre Augen mussten sich erst wieder an die Helligkeit gewöhenen.

Also waren sie schon ein paar Reichtümer, reicher, das freute Savannah. Saira konnte auch wieder lachen, das war ihr wichtig. Wenn Freunde oder Familie Traurig waren oder es ihnen schlecht ging, dann wollte sie es um alles in der Welt wieder in Ordnung bringen.

Gerade als Savannah Saira was Fragen wollte, stockte sie im Gang, sie sah ein paar Meter vor sich einen jungen Mann, der ihr sehr bekannt vorkam, doch sie konnte noch nicht sagen woher. Vorsichtig ging sie näher an ihn ran, Saira leicht hinter sich.

Wer war das nur, wieso kommt er mir nur so bekannt vor? Savannah beobachtete ihn eine Weile, er schien erschöpft und nicht sehr gefährlich. Doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, woher sie ihn kannte. Mike?war das wirklich MIKE? Nein sie musste sich irren, wieso sollte aus heiteren Himmel ihr Bruder hier auftauchen? Sie ging noch ein Stück näher, um ihn besser sehen zu können, und je näher sie kam desto sicherer war sie.

Mi..Mike? mit zitternder Stimme versuchte sie den erschöpften jungen Mann anzusprechen, denn falls das wirklich Mike war, musste er doch auf seinen Namen hören...

Während Mike so dasaß wurde er immer schwächer. Er hätte sich nicht ausruhen dürfen! Er hätte sich aufrecht halten müssen, hätte sofort weitergehen müssen, Jetzt würde er nur unter den allergrößten, schlimmsten Anstrengungen wieder hoch kommen können. Er hatte seit Tagen nichts gegessen und seit zwei Tagen keinen Schluck getrunken, und das bei dieser Hitze. In der Nacht hatte es zwar geregnet, aber das half nichts, er hatte sich nicht mit offenem Mund hingestellt. Jetzt zahlte er den Preis dafür. Die Bewusstlosigkeit streckte schon die Finger nach ihm aus, er keuchte schwach vor sich hin, während seine Augen geschlossen waren.
Irgendwann drang eine Stimme ganz leise in sein Bewusstsein. Etwas Vertrautes lag darin...er musste fantasieren. Er hörte doch glatt die Stimme von...seiner Schwester.
Das ist das Ende..., dachte er noch. Aber ein Funken Hoffnung war noch da, er musste hoch verdammt noch mal! Er öffnete seine Augen, er war ein jämmerlicher Anblick. Und dann sah er sie...
Ich glaub ich spinne....ich werd verrückt...
Das musste wirklich Savannah sein?? Sie fragte nach ihm...sie war gekommen, um ihn zu retten! War das nicht komisch...? Normalerweise sollte das doch umgekehrt sein...
"Sa...va..nnah....", murmelte er. Besser konnte er nicht sprechen im Moment, seine Kehle war so verdammt ausgetrocknet, und er war so schwach.

Leise hörte sie wie er versuchte ihr zu antworten. Er hat doch gerade versucht meinen Namen zu nennen, er ist es wirklich Panisch lief Savannah die paar Meter die noch zwischen ihr und Mike lagen, zu ihm. Aus ihrer Tasche kramte sie eine Wasserflasche, die die sie gestern noch am Brunnen aufgefüllt hatte.

Sie kniete sich zu ihm, legte seinen Kopf vorsichtig auf ihre Knie und gab ihm langsam Schluck für Schluck zu trinken. Oh Gott, er sieht ja total ausgehungert und ausgedurstet aus, was ist nur mit ihm passiert? "Ja ich bins Savannah," mit der einen Hand hielt sie immer noch die Wasserflasche, mit der anderern strich sie ihm sanft über seinen Kopf. Savannah wollte einfach nur, das er spürte das sie hier war, und ihn nicht so einfach allein lassen würde.

Mike spürte einige Momente lang nur das Wasser, das rettende, erfrischende Wasser, welches seine Kehle hinab rann. Automatisch schluckte er, erst langsam und vorsichtig, dann immer gieriger und gieriger. Er war völlig ausgetrocknet, und jetzt war plötzlich Wasser da, er dachte nicht nach sondern trank und trank und trank. Dann hörte er ihre Stimme, es war tatsächlich Savannah! Seine Schwester, und sie rettete ihn vor dem Tod durch verdursten. Langsam öffnete er wieder die Augen und sah sie jetzt direkt an. Jetzt konnte er endlich wieder klar sehen, vorhin begann nämlich schon alles irgendwie zu verschwimmen. Sie war es. Sie war zwar älter und erwachsener, aber er erkannte sie sofort. Wie konnte er auch nicht? Sein Leben lang kannte er sie, mit Ausnahme der letzten 7 Jahre.
"Savannah...", sagte er jetzt mit etwas klarerer Stimme. "Wo...kommst du denn so spät...her...", meinte er erschöpft und lachte ganz schwach. Selbst jetzt machte er Scherze, tat so wie ein Erziehungsberechtigter, dessen Kind zu spät nach Hause kam.

Mike war tatsächlich hier, 7 Jahre hatte sie nach ihm gesucht, 7 Jahre vergeblich. Jetzt, da sie schon mit Crow und Saira so glücklich war, wurde es immer besser. Sie hatte eine Freundin, einen Freund und nun auch ihren Bruder gefunden.

Nun konnte er auch wieder klarer Sprechen. Es geht in wieder besser, bin ich froh.
"Wo...kommst du denn so spät...her..."versuchte er zu scherzen. "Du bist ja lustig, wo warst du denn, ich hab dich gesucht, so lang hab ich nach dir gesucht" Jetzt kamen bei Savannah die Tränen, sie realisierte jetzt das wirklich ihr Bruder hier zu ihren Füßen lag. Sie hatte ihn so vermisst, und ließ einfach ihren Tränen freien Lauf. So vergaß sie auch das Saira total verwirrt ein paar Meter neben ihr stand.