Dunkle Gassen

Chad also.., vielleicht hatte sie doch nicht soviel mit ihm zu tun gehabt, denn der Name sagte ihr nichts genaures, nur sein Gesicht zeigte dem Mädchen ganz genau, dass sie ihn schon desöfteren gesehen hatte, wenn auch nur flüchtig - doch all diese Gedanken, waren wie weggeblasen, wie ausgelöscht, wie verstorben, als das die dürre junge Frau - ihm, an die Wand lehnend, jetzt gegenüber stehend - sich zu Wort meldete. PATSY!, sie hatte doch gerade den Namen genau dieser Person gehört, die sie in der Brünetten zu sehen schien, oder eher was ihr Herz ihr die ganze Zeit versucht hatte zu sagen. Patsy. Cloe schloss einen Moment die Augen, schluckte all das herrunter, was sie dem Mädchen jetzt an den Kopf werfen wollte, was ihr einfiele den Namen von ihrer besten Freundin zu nennen, als sie sich einredete, dass all das nur wieder ein gemeiner Streich war, den ihr Verstand wieder versuchte mit ihr zu spielen. All diese Bilder, die sie immer wieder gesehen hatte, auf dem Weg in die Stadt. Patsy, lachend, jung, wunderschön. Immer war sie dabei gewesen, auch wenn Cloe allein gewesen ist, das muss alles ein großes Spiel gewesen sein, auch weil sie in der fremden zuerst ihre beste Freundin sah, nur eben etwas älter, dünner..
Aber sie war doch nicht doof! Sie hatte doch klar und deutlich den Namen gehört. Patsy..., sie gab in ihren Gedanken immer wieder den Wortklang des Mädchens wieder.
Es klang sogar nach Patsy, immernoch jung und mädchenhaft.
Cloe setzte zum sprechen an, auch wenn es ihr sichtlich schwer fiel " ... witziger Zufall, meine beste Freundin heißt auch Patsy", sagte sie leise, schaute das Mädchen dennoch nicht an, viel zu viel Angst hatte Cloe nun, enttäuscht zu werden. "Ich heiße Cloe"
Vor lauter unwohlsein, in ihrem Körper zu stecken biss sie die Lippen zusammen, und starrte, gegen eine buntgesprühte Hauswand.

Chad beobachtete das Ganze von seiner Position aus. Er war etwas irritiert und wusste nicht so wirklich was mit der Situation anzufangen. Beide Mädchen stammelten ihre Namen eher, fast als hätten sie plötzlich das Sprechen verlernt. Irgendetwas war seltsam an der gesamten Situation. Und um ehrlich zu sein kam sich Chad gerade etwas überflüssig vor. Die beiden schienen wohl genug mit sich selbst und ihrem Gegenüber zu tun.
Cloe also... Cloe... Ja, das ist sie tatsächlich... Ved hat sie oft genug erwähnt... So groß kann der Zufall doch gar nicht sein, das Patsy wie Cloes beste Freundin heißt... dachte Chad verwundert. So unwahrscheinlich das auch sein mag... aber ich glaube fast das... ja... so muss es sein. Die beiden haben wirklich großes Glück. Fast etwas neidisch betrachtete er die Szenerie und wartete ab. Eine Sehnsucht breitete sich in ihm aus. Und er hoffte inständig irgendwann genauso großes glück zu haben wie diese beiden jungen Frauen vor ihm gerade hatten. Er hoffte so sehr Bella irgendwann wieder zu sehen. Wenn er Bella nicht als Frau an seiner Seite haben konnte, so wünschte er sich zumindest sie wieder als seine beste Freundin an seiner Seite haben zu können.
"Die Hoffnung stirbt zuletzt..." murmelte er vor sich hin. Sein Blick wechselte zwischen Cloe und Patsy hin und her, in den Augenwinkeln behielt er die Gassen im Blick.

Cloe .. Cloe? ... CLOE?!, hallte es in ihrem Kopf wie auf Endlosschleife. Mit offenem Mund starrte sie das Mädchen vor ihr an und riss sich dieses Mal auch zusammen und sah ihr in ihre braunen Rehaugen. Diese Augen würde sie immer wiedererkennen .. Cloes Augen.
Patsy konnte fast schon spüren, wie ihr Gehirn arbeitete und versuchte sich einen Reim aus dem Ganzen zu machen .. Es bereitete ihr höllische Kopfschmerzen. Sie sieht aus wie sie .. Sie heißt wie sie .. Also ist sie .. SIE? Unmöglich. Nein .. Aber .. Vielleicht.., unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, stand sie zunächst einfach nur da, .. ..,,meine beste Freundin heißt auch Patsy" .. Zufall? Nein.. Kein Zufall.. Langsam schienen die Teile zusammenzupassen, sie hatte sich nichts eingebildet, ihre Fantasie hatte ihr keinen Streich gespielt .. und wenn doch, dann bestand dieser darin, die 18-Jährige glauben zu lassen, dass das Mädchen vor ihr NICHT Cloe sein konnte .. Und wie sich jetzt herausstellte, war sie es doch. Sie ist es .. Sie ist Cloe, wiederholte sie in Gedanken einige Male um das erst einmal zu verarbeiten.
Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit in einer menschenleeren Stadt, in der Größe Wellingtons, ausgerechnet auf die eine Person zu treffen, die man vor mehreren Jahren aus den Augen verloren hat? Die Antwort war einfach, 'Verschwindend klein.' .. Dennoch schien kein Zweifel darin zu bestehen, dass dieser Glücksfall hier eingetreten war. Patsy hatte die Nadel im Heuhaufen gefunden und das auch noch ohne direkt nach dieser zu suchen.

Dann riss sich die Mallrat erneut aus ihren Gedanken und sah die Schwarzhaarige eindringlich an,
Sie ist es wirklich .. Sie ist Cloe .. Langsam wurden ihre Augen ganz feucht, .. die Situation schien zu irreal und zu perfekt um überhaupt echt sein zu können. Vielleicht träumte Patsy das alles nur und würde gleich neben Chad aufwachen, der wie jede Nacht Wache halten würde .. Doch das war ihr egal, auch wenn es nur ein Traum war, sie würde ihn auskosten und genießen bis ans Letzte.
Bevor sie den Mund aufmachte, sah sie Chad an, der genau in diesem Moment etwas sagte, dass nicht mehr hätte der Realität entsprechen können. "Die Hoffnung stirbt zuletzt..." .. Genau .. Ein breites Lächeln bahnte sich den Weg auf ihr Gesicht, zeitgleich mit einer ganzen Horde von Tränen, als sie sich wieder zu ihrer früheren besten Freundin drehte. "CLOEE!", .. sie schrie, lachte, weinte und überbrückte die paar Meter, die sie von dem Mädchen trennte und fiel ihr einfach um den Hals. "D-Das ist kein Zufall .. Ich b-bins, Cloe .. I-ich bins..", schluchzte die 18-Jährige. So glücklich wie in diesem Augenblick war sie wahrscheinlich noch niemals zuvor gewesen..

( *mitheult* )

"Die Hoffnung stirbt zuletzt...", hörte Cloe noch und schaute zu dem Fremden, zu Chad, wollte gerade etwas darauf erwidern, ihm beipflichten, als sie auch schon von .. Patsy?!.. umarmt wurde, "D-Das ist kein Zufall .. Ich b-bins, Cloe .. I-ich bins..", schluchtze Patsy und in Cloes Kopf hallte dieser Satz immer und immer und immer wieder wider D-Das ist kein Zufall .. Ich b-bins, Cloe .. I-ich bins.. D-Das ist kein Zufall .. Ich b-bins, Cloe .. I-ich bins.., als Cloe endlich verstand erwiderte sie umgehend die Umarmung.
Es war Patsy, ganz allein und wahrhaftig. Ihre Patsy.
Die Tränen die sich verbot, sobald die zwei vorhin noch so fremden Personen vor ihr standen, lies sie jetzt zu, und sie taten auch nicht mehr weh, sie brannten kein bisschen. Es waren keine Tränen des Schmerzens, es waren freudentränen.
Das kann doch nicht sein, meine Patsy, sie umfasste Patsys knochige Schultern und drückte sie etwas zurück um sie ansehen zu können "Aber, das kann doch nicht, das ist doch..." stammelte sie und sah sie strahlend tränenverschmirrt an ".. oh mein Gott, du bist es wirklich, wie ist das Möglich.."
Eine Hand löste sie von Patsys Schulter und wischte sich mit dem Handrücken über die Wange. Dann schaute sie kurz zu Chad "Das ist.. Das ist, woher kennst du sie.. Oh mein Gott!!", aber schnell wendete sie ihren Blick zu Patsy, die wirklich IHRE Patsy war, um sicher zu gehen, dass sie immernoch dastand, ihre Hand immernoch auf der Schulter, ihrer Patsy lag, und sie sich das alles nicht einbildete und das Bild vor ihr verschwamm und sie wieder alleine in der Dunkelheit stand, ohne Chad, ohne ... Patsy!
Doch immernoch stand sie da, und sah sie mit großen freudigen Augen an.

Chad hielt sich im Hintergrund und sagte kein Wort. Er beobachtete nur und freute sich mit den beiden. Äußerlich wirkte er völlig ruhig, doch innerlich war er ziemlich aufgewühlt. Die Freude die er mit den beiden teilte, die jeder in diesem Moment mit den beiden geteilt hätte, der das Szenario sah. Gleichzeitig die große Sehnsucht, die mit jeder Minute größer wurde. Sehnsucht nach der Vergangenheit, Sehnsucht nach Bella, die Sehnsucht nach seiner besten Freundin eben. Der Neid, das die beiden hatten, was er eben nicht hatte, hielt sich in Grenzen, beziehungsweise hielt Chad ihn im Zaum, denn er wusste das es a nichts brachte und b niemand etwas dazu konnte das es gerade die beiden getroffen hatte und nicht ihn. Also wäre es unfair gewesen den beiden böse zu sein. Unwillkürlich breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus und verdrängte für einen Moment diese Sehnsucht und alle negativen Gedanken, die gerade in irgendeiner Form durch seinen Kopf schwirrten.
Gerade in diesem Moment schaute Cloe zu ihm herüber und stieß ein irritiertes "Das ist.. Das ist, woher kennst du sie.. Oh mein Gott!!" hervor. Chad überlegte einen kurzen Moment und antwortete dann mit einem bedächtigen "Ich denke, das war wohl Schicksal..." ehe er die beiden wieder sich überlies und erneut seine Rolle als quasi nicht vorhandener Beobachter einnahm.

Es war als hätte die Welt sich für einen Moment aufgehört zu drehen .. Alles erschien richtig, so wie es sein sollte. Patsy und Cloe .. Cloe und Patsy, die zwei waren in ihrer Zeit bei den Mallrats zu einem unzertrennlichem Gespann zusammengewachsen und nur zu oft hatten die anderen Tribemitglieder das Gefühl, dass die eine zur anderen gehörte - nichts hätte sie trennen können, egal wie oft und wie schlimm sich die beiden Mädchen gestritten hatten, fanden sie immer wieder zueinander. Statt zu brökeln, festigte das sogar die innige Freundschaft der zwei.
Unfreiwillig ließ die 18-Jährige zu, dass Cloe die Umarmung löste um sie anzuschauen, .. ein wenig schämte sich die Brünette für den jämmerlichen Zustand, in dem sie sich befand, denn ihre beste Freundin sah um einiges gepflegter und gesünder aus. Aber schließlich brauchte man sich unter Freunden wegen so etwas nicht unwohl zu fühlen.

Immer noch kullerten der jungen Frau dicke, runde Tränen aus den grünbraunen Augen, dennoch nahm sie nicht den Blick von ihrem Gegenüber, zu groß war die Angst, dass sie plötzlich nicht mehr da sein würde.. Ihre Welt bestand nur noch aus ihr und ihrer Freundin Cloe. Vermutlich hätte neben den Beiden sogar eine Bombe einschlagen können, ohne dass sie diese überhaupt bemerkt hätte.
"Ich weiß es nicht ..", lachte sie zur Antwort, "Aber das ist mir auch egal, .. Hauptsache ich hab dich wieder!"

Auch Chads Worte nahm sie war, zwar kamen sie in ihrem Ohr nur sehr gedämpft an .. doch sie verstand was er sagte. Schicksal?, auch wenn Patsy eigentlich nicht an soetwas glaubte, konnte sie nicht leugnen, dass ein Fünkchen Wahrheit dran zu sein schien .. Tai San hätte sicher etwas ähnliches gesagt.
"Ich hab dich so vermisst, Cloe.", hauchte das schmächtige Mädchen. Noch einmal schloss sie Cloe in ihre Arme, ließ sie danach aber wieder los und hüpfte freudig auf und ab. Sie fühlte sich in die Vergangenheit zurück gesetzt .. Mit Cloe an ihrer Seite, schien es als wären die letzten 3/4 Jahre nie passiert, sondern wären nur ein böser Alptraum gewesen. Die mittlerweile 18-Jährige hatte ihre Energie wiedergefunden, die sie vor Jahren an die Chosen verloren hatte.

Cloe berachtete Patsy nochmal voller Freude, aber auch etwas wie Sorge schlich sich bei ihr ein. Patsy sah mitgenommen aus, auch wenn dies im ersten Moment vielleicht nicht mehr den Anschein machte, da sie sich offensichtlich sehr freute, genau wie Cloe eben auch, aber die Zeit hatte wohl oder übel ihre Spuren auf ihrer besten Freundin hinterlassen, sie konnte nur erahnen, was mit ihr passiert war, welche Schrecklichkeiten Patsy über sich ergehen haben lassen muss.
Aber zu all dem sagte Cloe nichts, sie wollte die Stimmung nicht zunichte machen, zumindest würde sie es vorerst für sich behalten, vielleicht fragte sie Patsy ein andermal nach den vergangenen Jahren die sie getrennt waren.
"Ich weiß es nicht .. aber das ist mir auch egal, .. Hauptsache ich hab dich wieder!", lachte Patsy als Antwort auf Cloes Frage, und prompt lag sie auch schon wieder in den Armen ihrer aller besten Freundin, was Cloe nur zu sehr genoss, viel zu lange hatte sie sich nach Liebe & Zuneigung gesehnt, und dass sie es ausgerechnet von ihrer verschollenen Freundin bekam, freute die 18 Jährige gleich doppelt.

Cloe schloss die Augen und genoss den Moment voll und ganz aus, die Wärme, die von Patsy ausging, lies das Mädchen all die schreckliche Vergangenheit verblassen. Eine Umarmung und Cloe war das glücklichste Mädchen der Welt, all ihre Probleme schienen so unwichtig.
Die hingehauchten Worte Patsys
"Ich hab dich so vermisst, Cloe.", erzeugten eine Gänsehaut am ganzen Körper der Mallrat. "Und ich dich erst, du glaubst nicht wie sehr", schluckte Cloe ihre Tränen hinunter, als sie ihre Augen öffnete, und ihr Blick auf nachdenklichen Chad fiel.

Mit einem mal hatte die junge Frau eine Art schlechtes Gewissen, und zwang sich nur halb so glücklich zu sein Patsy endlich wieder bei sich zu haben - was ihr natürlich nicht gelang.
Ihre Patsy war ihr so unendlich wichtig, es hatte sich nie geändert, auch WIE sie auseinander gegangen waren, war vergessen, dass Patsy sie verraten hatte, dass Cloe enttäuscht von ihr gewesen war.
Aber das hatte sie ihr schon verziehen sobald sie von den Chosen weggeschleppt wurde, viel zu sehr wünschte sich die damals 14 jährige ihre beste Freundin wieder zurück.
Aber als sie in Chads leere traurige Augen sah, tat ihr das schon leid.
Sie wollte etwas sagen, aber fand keine Worte, sie wollte ihn nicht wieder verärgern - viel zu leicht schien dies zu sein.
Cloe biss sich auf die Lippen, immernoch Patsy im Arm haltend, es genießend.

Sie nahm Patsy mit einem Arm an sich und drehte sie dann zu Chad um, damit sie wusste, was sie meinte, als sie sagte "Alles Okay? Es tut mir leid.." , ihre Hand umklammerte sie um Patsys Hüfte, sie wollte jegliche Distanz zu ihr vermeiden.

Die beiden lagen sich noch immer mehr weinend als lachend in den Armen, doch Chad wusste, dass all diese Tränen Ausdruck der riesigen Freude war, die die beiden gerade empfanden. Er wusste nicht wie lange die beiden sich nicht gesehn hatten, aber der Art und Weise nach zuurteilen wie sie sich freuten, wie sie sich ansahen und wie sich keine der beiden wagte, die andere wirklich loszulassen, geschweige denn sich mehr als ein paar Zentimeter von ihr zutrennen... Es zeugte davon, dass eine sehr lange Zeit vergangen sein musste. Außerdem war die innige Freundschaft, welche die beiden vorher gehabt haben mussten, deutlich zu spüren. Das machte es schwierig zu raten, wie lange die Zeitspanne wohl war, Chad vermutete ein, vielleicht zwei Jahre. Doch genauso konnten es nur einige Monate gewesen sein. Bei einer so tiefen Beziehung, die der von ihm und Bella ähnelte, waren selbst die Monate, in der er Bella nicht gesehen hatte, die reinste Quahl. Ganz gleich wie sauer und enttäuscht er anfangs war, dass sie ihn hatte hängen lassen. Er wollte sie einfach nur wiedersehen.
Hoffentlich geht es dir gut Bella... Ich könnte es mir nie verzeihen... Nicht noch einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben... es ist ja schon fast keiner mehr übrig der mir so viel bedeutet... er schluckte schwer bei den Gedanken. Nein, daran durfte er nicht denken. Er musste positiv sein. Irgendwann würde er sie schon wiedersehen. Nicht heut oder morgen... aber irgendwann. Er durfte die Hoffnung nicht aufgeben...

Wieder riss ihn eine Frage aus den Gedanken. Eswar Cloe. "Alles Okay? Es tut mir leid.." Er sah auf und blickte sie ein wenig irritiert an. Wusste im ersten Moment nicht so recht was er sagen sollte. "Äh..." er stockte, sammelte sich und setzte erneut an. "Ich meine, ja schon gut... Halb so wild, mach dir keinen Kopf... Tut mir auch leid... Hätte mich beherrschen sollen..." er wirkte noch immer etwas abwesend als er ihr die Antwort gab, war mit seinen Gedanken noch halb bei seiner Freundin. Die andere Hälfte scholt ihn dafür, das er sich vorhin mal wieder nicht hatte beherrschen können und so gereizt reagiert hatte. Er versuchte schon länger an diesem Problem zu arbeiten und ermahnte sich erneut dazu in Zukunft besser darauf zu achten.

Verloren in dem Moment ihres Widersehens hatte Patsy das Gefühl alles schaffen zu können .. Nichts schien unmöglich solange die Beiden vereint waren. Patsy & Cloe, das unschlagbare Duo! Immer noch die Nähe zu der Dunkelhaarigen mit den grünen Extensions genießend, hoffte die Mallrat, dass sie jetzt auch noch den Rest ihres Tribes finden könnten .. Dann wäre alles perfekt. Sicher war Cloe wieder zur Mall zurückgekehrt und streunte heute einfach ein bisschen durch die Stadt .. oder?
Moment mal .. Was hat sie hier eigentlich gemacht? Sie war so .. so niedergeschlagen? Wieso..?, viele Gedanken spukten ihr durch den Kopf, doch aussprechen wollte sie keinen von ihnen. Schließlich würden die beiden Freundinnen noch genug Zeit haben um alles zu klären .. und sich alles zu erzählen. Bei dem Stichwort schluckte Patsy, denn sie hatte sich geschworen niemals über die letzten Jahre zu sprechen, jedenfalls nicht im Detail - zu sehr versuchte die Brünette mit den unordentlich zusammengeknoteten Haaren all diese Erinnerungen in einer tiefen Kammer zu verschließen.

Erst als Cloe die Mallrat etwas umpositonierte, sodass auch sie einen Blick auf Chad hatte, riss sie sich von ihren Gedanken los .. Nachdem der junge Mann, dem Mädchen neben ihr geantwortet hatte trat ersteinmal eine unangenehme Stille ein.
Ehm .. Sag was, Patsy. Sag was!, drängte sie sich selbst, denn sie hasste diese Art von Situation. Schweigen war generell nicht ihr bester Freund .. "Wir sollten weiter gehen! Zur Mall ist es doch gar nicht mehr weit.", brachte sie lächelnd heraus. Die 18-Jährige war müde, erschöpft von ihrer wochenlangen Reise und wollte nun endlich nach 'Hause'. Dorthin wo ein weiches Bett auf sie wartete - und hoffentlich auch der Rest ihres Tribes. Anschließend wandte sie sich ihrer besten Freundin zu und umklammerte diese ganz fest mit einem Arm .. "Du kommst nicht aus der Mall oder?", sie sprach aus, was sie befürchtete .. Cloes Zustand ließ nicht darauf schließen, dass sie die letzten Monate und Jahre bei ihrem Tribe verbracht hatte. Patsy hätte sich gewünscht, dass es anders wäre, aber eigentlich konnte sie sich Cloes Antwort schon denken.

Cloe lächelte auf Chads anwort leicht hin. Sie verstand ihn nur zu gut, in so einer Welt und in so einer Situation in die er zu stecken hatte, konnte man sich nur schwer beherrschen, ihr ging es ja nicht anders "Schon okay", schmunzelte sie " dank dir bin ich doch das glücklichste Mädchen der Welt!", während sie dies aussprach spührte sie Patsys Blicke auf sich und schaute sie ebenfalls mit großen Augen an, als sie Patsys Frage auch direkt mit einem Fausthieb traf
"Du kommst nicht aus der Mall oder?", schön wäre es gewesen, wenn Cloe die Frage mit 'Ja' oder ' doch' hätte beantworten können, wenn sie wüsste, dass es ihren Freunden, und ihrer Familie gut gehen würde, wenn sie Patsy etwas positives berichten konnte. Doch all das, konnte sie nicht, sie war genauso ahnungslos wie ihre beste Freundin. Sie senkte den Blick auf ihre dreckigen, mit den Jahren heruntergekommenden Schuhe "Nein leider nicht", antwortete sie leise "ich hoffe nur", sie blickte auf und Patsy tief in die Augen, "dass es der Mall nicht genau so ergeht wie der restlichen Stadt".
Denn diese war unverkennbar leer. Und keine Menschenseele - außer die der Drei - schien unterwegs zu sein.
Bei dem Gedanken, in der Mall könnte es genau so ausgestorben und leer sein, wie hier, bekam Cloe eine Gänsehaut.
Sie hatte Angst zuspät gekommen zu sein. Sobald fühlte sie sich noch schuldiger, als bei dem Gedanken, dass sie glücklich war, während Chad litt.
Hatte sie ihre Familie etwa im Stich gelassen? Sie wusste - innerlich - sie hatte keine Schuld, aber wäre sie nicht abgehauen, sobald sie den ... Brief ... bekam, wäre vielleicht alles ganz anders gekommen.

"Naja...." begann Chad vorsichtig und überlegte wie er es in Worte fassen sollte. Er beschloss, es einfach auszusprechen. Schönreden hatte sowieso keinen Sinn. Diese Welt war hart und unfair. Das wussten auch die beiden, es war ihnen schließlich überdeutlich anzusehen. Also wieso verharmlosen? Es hätte nichts an der Sachlage geändert. Also setzte er erneut an, mit fester, aber trotzdem freundlicher Stimme. "Ich denke, dass finden wir nur heraus, wenn wir hin gehen. Motorrad fahren fällt jetzt leider aus..." er zuckte entschuldigend mit den Schultern und rang sich ein Lächeln ab. "Wir sind zuviele, aber ich würde trotzdem gern eins mitnehmen. Muss es halt schieben... aber das ist ja egal. Und zur Not... passen wir dann auch zu dritt irgendwie drauf." Er lachte. "Naja und außerdem, finden wir vielleicht noch ein paar andere brauchbare Dinge im Lager. Also... falls ihr nichts dagegen habt natürlich. Es wäre ja auch kein großer Umweg und dauert nicht lange..."

Fragend sah er die beiden an. Fast schon ein wenig kindlich bettelnd, denn wenn er ans Motorrad fahren dachte, überfiel ihn immer eine große kindliche Begeisterung. Gemäß dem Spruch "In jedem Manne steckt ein Kind" eben. Doch die Flucht Möglichkeit, die das Motorrad bot, war nicht der einzige Grund wieso er es mitnehmen wollte.
Vielleicht kann ich sie so finden... Ich komme auf jedenfall schnell voran und kann auch durch das Gelände fahren... Irgendwann vielleicht... wenn sich die Gelegenheit ergibt... seufzend blickte er in den Himmel, als könnte der ihm sagen, wo Bella sich gerade aufhielt. Noch einmal atmete er tief ein und sah dann wieder zu den beiden jungen Frauen vor ihm.
Jetzt muss ich mich erstmal um euch beide kümmern...
"Also?" Chads Augen funkelten aufgeregt.

Cloes Antwort überraschte die Mallrat nicht besonders, trotzdem fühlte es sich an als würden die Worte ihr dünne, spitze Nadeln ins Herz stechen.. Zu sehr hatte sie sich gewünscht, dass ihre Freunde in der Mall warteten - ganz wie in alten Tagen. Patsy nickte nur und brachte ein schmales Lächeln auf die Lippen, "Wir werden sehen, Clo. Aber wenigstens hab ich dich wieder..", flüsterte die Brünette und gab ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange. Schließlich hatte sie ihre allerbeste Freundin wiedergefunden .. und das war schon weit mehr als sich das Mädchen jemals erhofft hätte.

Dann wandte sie sich wieder ihrem neugewonnen Freund und Begleiter zu, .. nach der Woche, die die Beiden zusammen verbracht hatten, konnte sie Chad mittlerweile ganz gut einschätzen .. Patsy sah ihm an, dass ihm der Kurzbesuch des Techno-Lagers wichtig war und hätte nicht im Traum daran gedacht ihn daran zu hindern dorthin zu gehen. "Natürlich haben wir nichts dagegen, Chad." Sie warf dem Mädchen neben ihr einen kurzen Blick zu. "Wir haben abgemacht, dass wir da vorbeischauen .. Also machen wir das auch!" Und vielleicht würde sich auch eine Gelegenheit finden eine kleine Spritztour zu machen, doch ersteinmal war an solche Vergnügungsaktionen nicht zu denken. Die Mallrat lächelte Chad aufmunternd an, "Als ob ich dir diese eine Bitte abschlagen würde!" meinte das dünne Mädchen, ihn angrinsend.

Cloes trauriges Gesicht erhellte sich umgehend, als sie die weichen Lippen ihrer besten Freundin auf ihrer Wange spührte. All die Ängste waren mit einer einzigen Tat wie weggeblasen. Cloe hatte es vermisst, denn das konnte nur eine einzige Person, und das war Patsy höchstpersönlich.
Nie wieder wollte das Mädchen ihre Freundin wieder aus den Augen lassen, sie würde sie überall hin begleiten.
Diese Gelegenheit bot sich sofort, als Chad nachfragte, ob sie an dem Technolager vorbei gehen könnten. Cloe schluckte etwas, ehe sie wie Patsy antworten konnte.
Natürlich hätte ihre Antwort 'Ja' geheißen, aber alles was mit den Technos zu tun hatte, bereitete ihr schon etwas Kummer, aber daran wollte sie jetzt nicht denken, viel zu glücklich war Cloe.
Sie erwiderte Patsys Blick und nickte freudig "Natürlich. Ich bin auch dabei!", sie lächelte ihr Cloe Lächeln und drückte Patsy mit ihrem Arm fester an sich "Ich geh überall mit hin, wo du bist!". Dann schaute sie zu Chad "Zeig uns den weg, Mister. ", sagte sie lachend.


tbc: Ein Lager der Technos

Chad entging Cloes Verhalten nicht. Er sah wie sie ihre Freundin Patsy ängstlich näher zu sich zog und ihm war sofort klar, dass es mit dem Lager zu tun hatte. Er bedauerte, dass sie scheinbar wirklich schreckliches im Zusammenhang mit den Technos erlebt hatte. Nicht alle waren grausam gewesen... und nicht alle hatten Rams Versuche an den 'Virts', die Gladiatorenspiele und die Zwangsarbeit gut geheißen. Aber Ram war der Anführer... und er sorgte gut für seinen Tribe, soviel war sicher. Und wer weiß schon, was dieser kleine Angeber mit ihr angestellt hatte... Chad war nicht besonders gut auf Ved zu sprechen. Der Kerl war ein riesiger Angeber und hielt sich immer für was Besseres. Unwillkürlich kniff Chad finster die Augen zusammen, bei dem Gedanken an die kleine Nervensäge. Wie gern hätte er dem Kerl mal die Leviten gelesen und ihm eine verpasst, denn das hatte er mehr als einmal verdient gehabt.
Dann sah er wieder die beiden Freundinnen vor sich und beherrschte sich wieder.
"Also gut, der Mister zeigt euch den Weg. Hier entlang Ladies." sagte er mit unwiderstehlichem Tonfall, den er immer anwandte wenn er auf 'Weiberfang' ging, und blitzte chameurgleich mit den Augen. Er deutete in die Richtung in der sich das Lager befand und ging dann voraus. Sofort spitzte er jedoch wieder Augen und Ohren um Gefahren oder ähnliches frühzeitig bemerken zu können.

tbc: Stadt - Ein Lager der Technos

Egal wie viel Zeit die beiden auch getrennt hatte, .. immer noch konnte die 18-Jährige das enge Band, dass die beiden Freundinnen verbunden hatte, spüren. Allerdings war es durch die lange Zeit, in der Cloe und Patsy voneinander getrennt waren etwas heruntergekommen und schwächelte ein wenig. Doch mit der Zeit würde das Verhältnis der Mädchen wieder so innig und vertraut werden wie früher einmal.
Die Mallrat fühlte, dass sich Cloe - auch wenn sie es nicht zugeben wollte - dagegen streubte das Lager aufzusuchen .. Sie erinnerte sich wieder an das Gespräch von Chad und Cloe, bei dem sie nicht ganz Ohr gewesen war, etwas, dass Patsy jetzt bereute. Wie hat er sie doch gleich genannt..?, sie grübelte bis es ihr wieder einfiel, Die Kleine von Ved!! Genau .. Ved? .. Ihr Freund? Fragen, die sie ihrer Freundin nun beim besten Willen nicht stellen wollte, kamen ihr in den Sinn, .. Fragen, auf die sie zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht eine Antwort bekommen würde. Ihre andere Hälfte war nicht sonderlich gut auf Chads ehemaligen Tribe zu sprechen, .. Ganz im Gegenteil ..
Doch die 18-Jährige war sich sicher, dass Cloe stark genug sein würde, schließlich war Patsy jetzt da um ihr Kraft zu geben. Sie drückte das Mädchen mit den grünfarbenen Extensions dichter an sich, um ihr deutlich zu machen, dass sie immer für sie da sein würde.. von jetzt an.

"Danke der Herr..", antwortete Patsy dem jungen Mann, der im Begriff war loszugehen. Mit aller Kraft versuchte sie nicht zu Grinsen und ernst zu bleiben .. Mit Cloe an ihrer Seite ging auch sie los und deutete einen Kniks an, der allerdings ganz und gar nicht nach einem aussah, da sie an einer Seite immer noch an ihrer besten Freundin 'klebte'. Aber loslassen würde die Mallrat sie nicht .. Fürs erste jedenfalls würde sie an ihr hängen wie ein Schatten. Sie würde es nicht zulassen noch einmal von ihr getrennt zu sein..

tbc. Stadt; Ein Lager der Technos

Sky schlenderte die Straßen entlang, ja er liebte Dunkle Gassen, man konnte sich gut verstecken und Leute überraschen. Arko lief neben Sky her, er brauchte keine Leine, Arko war ein Hund, den er gut trainiert hatte. Er hörte auf kleinste Handbewegungen, blieb stehen wenn er es sagte und griff an wenn er es ihm befahl. Da Arko keinerlei fremde akzeptierte, war er der perfekte Hund für Sky.

Seit Tagen ist er jetzt schon unterwegs, in denen er auf der Suche der Technos immer noch nicht erfolgreich war. Wo sind diese Feiglinge nur hin, verdammt, dachte er sich wütend. Sky wollte sich rächen, weil sie ihm die wichtigste Person genommen hatte, seine beste Freundin. Aber er wollte sich auch rächen, weil sie an ihm Experimente und Versuche gemacht hatten, ihn wie ein Vieh behandelten.

Sky war genervt und ihm war Langweilig, in dem Fall eine sehr schwierige Mischung. Denn so konnte er unberechenbar sein. Viele liefen schon weg wenn sie ihn sahen, nicht nur weil sie ihn als Demon Dog erkannten. Seine Statur, die sehr muskulös war, seine Größe von fast 1,90 und seine Schwerter die er am Rücken trug taten sein übriges. Arko wenn man noch dazu nahm, der zähnefletschend Fremde begrüße, hatte man vollends seine Ruhe. Schon lange hatte ihn niemand mehr blöd von der Seite angegangen, das vermisste er ein bisschen, dass musste er leider zugeben.
Ihm fehlte auch Kiara, seine beste Freundin, mit der er bei allem was sie taten, immmer auf selber Wellenlänge waren. Sie verstanden sich auch ohne Worte, alles an ihr, war einfach wertvoll. Wo du nur steckst, dass würd ich gerne wissen, dachte sich Sky, wie schon oft in letzter Zeit. Er wollte sie finden, sie in seine Arme schließen, nein er war nicht so ein sentimentaler Mensch der von Liebe sprach, nein er vermisste nur seine Freundin, dass war alles. Sky schaute in den Himmel, die Sonne war am höchsten Punkt angekommen, wovon er verschont blieb. In den Gassen kam keine Sonne durch, was im Sommer mehr wie Vorteilhaft war. "Komm Arko, wir machen ne kleine Pause" Sky stieg auf eine kleine Erhöhung und setzte sich, da es nicht weit runter zum Boden war, blieb sein Hund unten. Er warf ihm was zu essen zu und genehmigte sich dann auch ein Stück Brot. Viel hatte er nicht mehr, er musste bald wieder auf die Suche gehen, dass wusste er

Nachdem er eine halbe Stunde pausiert hatte, stieg er von der Hausmauer herunter und überlegte sich wo er hingehen könnte. Schließlich brauchte er wieder was zu Essen und zu Trinken, nur in diesem Viertel wo er gerade war, gab es einfach nichts zu holen. Sky sah Arko an und dann kam ihm DIE Idee, damals hatten die Demon Dogs ein großes Lager in ihrem Sektor gehabt. Dort dürfte noch genügend sein. Da war er sich sicher, keiner bei klarem Verstand plünderte die Vorräte der Demon Dogs. Er war sich nur nicht wirklich sicher in welche Richtung er gehen musste. Sky war immer etwas Koordinationslos da hatte ihm Kiara immer geholfen den richtigen Weg zu finden. Ach Kiara, warum gibst du mir nicht irgendein Zeichen, irgendetwas was mir zeigt wo du sein könntest?dachte sich Sky in sich hinein.

Ihm fiel auf das ihm nicht nur langweilig war, und somit auch die schlechte Laune kam, sondern er hatte Hunger und so wie Arko ihn ansah, dieser ebenfalls. Sky entschied sich in die Richtung zu gehen wo er hergekommen ist, da glaubte er zumindest, hätte er ein paar Stellen erkannt, die auch noch in der nähe des Demon Dog Gebiets waren. Also ging er los, der Dose die vor seinen Füßen lag, versetzte er einen Tritt das sie meterweit flog. Arko, der immer noch ein wenig verspielt war aber ihm nicht ansehen konnte, lief der Dose hinterher. Dann schnuffelte er kurz dran und sah dann wieder in Sky´s Richtung, dieser kickte die Dose wieder weiter und so ging das Spiel bis er aus der Gasse draußen war. Die Sonne blendete ihn, zulange war er im Dunkeln gewesen, so mussten sich seine Augen erst daran gewöhnen. Als er wieder richtig sehen konnte sah er sich um, weit und breit niemand zu sehen. „Arko, in welche Richtung sollen wir gehen?“ fragte Sky seinen Hund auch wenn er wusste das er nicht wirklich ne Antwort bekam.

Als Arko an der Leine zog weil er nach links laufen wollte, gab er ausnahmsweise nach und ließ ihm laufen. Zwar wusste er nicht wo genau ihn sein Hund hinführte aber falsch konnte sowas nie sein, auch wenn es nicht sein altes Gebiet war wo er eigentlich hinwollte.

Tbc: Stadtrand (nahe des Waldes)

cf: Nebenquartie Black Spots - Rileys und Abbys chaotischer Arbeitsplatz

Abby lief weinend durch die Straßen, absolut niemand war da...alle hatten sich wegen des Gewitters, welches bereits vorbei war, in ihre Häuser zurückgezogen oder hatten irgendwo Unterschlupf gesucht. Noch immer konnte Abby nicht anders als zu weinen, alles heraus zu lassen was sie seit einem Jahr belastete und das heutige noch dazu. Abby und weinen...das konnte sich niemand vorstellen, diese Frohnatur, die trotz ihrer Probleme immer gut gelaunt war...doch das war jetzt alles zuviel...vorhin da unten, da hatte sie gemerkt, dass sie sehr wohl bereits mehr als nur Freunde waren...von ihr aus gesehen auch! Sie hatte es verleugnet, weil sie niemals dran gedacht hätte...und dann war da auch noch ihre unglückliche Schwärmerei für Chase...die sie nie erhört hatte, der nie jemanden erhören würde. Sie war so ein Idiot!!! Sie hätte doch gleich versuchen müssen, Chase zu vergessen....nicht, dass sie es nicht versucht hatte, aber bevor sie alles mit irgendwem besprach, hätte sie das mit Riley schon viel eher herausfinden müssen...dann wären sie heute vielleicht ein glückliches Paar gewesen, und die unglückliche Schwärmerei für Chase wäre abgehakt...aber das...das war einfach nur Chaos und Unglück, zwei gebrochene Herzen, obwohl sie beide vielleicht...zueinander gehören würden...

Sie merkte gar nicht wie sie immer weiter weg kam vom Haus, wie sie in dunklere Gassen kam. Sie bekam nichts mit von der Umgebung. Erst als eine Stimme sie aus ihren Gedanken riss, erschrak sie und wischte sich über die Augen.
"Na sieh mal einer an, was haben wir denn hier? Na, so alleine unterwegs? Wieso weinst du denn, Süße?"
Erschrocken sah sie auf und sah einen Typen, der unheimlich aussah...er war gefährlich gekleidet und hatte Waffen an der Kleidung befestigt, keine Zapper oder so, aber Messer...und Stöcke! Das war einer von diesen verschiedenen kleinen Gangs, die sich wieder gebildet hatten! Und er kam auf sie zu, stand bereits direkt vor ihr und blickte sie höhnisch an, als wüsste er wie wehrlos sie war.
"Lass mich in Ruhe...bitte...", sagte sie. Zuerst klang sie spontan entschlossen, wie immer wenn sowas passierte, aber das 'bitte' klang kraftlos...
"Ach, ja? Und wenn ich nicht will....hey, verdammt, Süße, ich bin doch kein schlechter Mensch...ich mach dich glücklich wenn du mich lässt...", sagte er mit ekligem Tonfall und berührte sie an der Wange. Sie schlug seine Hand weg und trat zurück. "Lass...mich in Ruhe hab ich gesagt!", sagte Abby diesmal mit etwas mehr Nachdruck. "Ich geh jetzt....und ich rate dir nicht mir zu folgen...."
Und so drehte sie sich um und ging. Natürlich gab der Typ nicht auf. "Das glaub ich nicht!"
Und schon hatte er sie wieder eingeholt und hielt sie fest. Dabei stieß er einen Pfiff aus, und sogleich kamen aus verschiedenen Verstecken mehrere andere...die sie umringten! Erschrocken sah Abby nur noch eine Möglichkeit...schnell griff sie in die Tasche, aber der Typ war schlau, er hatte das gesehen...
"Na, was haben wir denn da?", fragte er höhnisch und hielt ihr Handgelenk fest. Er entriss ihr den Zapper und schaute kurz verwirrt. Offensichtlich kannte dieser Typ keine Zapper, wahrscheinlich war er von Außerhalb und hatte bisher von den Technos nur gehört und wusste nicht, was das hier für eine Waffe war. Verächtlich warf er den Zapper hinter sich. "Soso, ne Spielzeuglaserkanone? Kleine...du kriegst gleich ne andere Kanone, die is viel besser!", sagte er und grinste eklig, lachte auf, und die anderen stimmten mit überein.

NEIN!!!, durchfuhr es Abby! Der wollte.....nein nein nein nein! Er hielt sie fest, an beiden Armen, und sie zappelte, konnte sich aber gegen den kräftigen Kerl nicht wehren! Scheiße!!! "Lass mich los!! DU SOLLST MICH LOSLASSEN!!! HILFEEEEE!!!"
Wütend sah der Typ sie an. "Schrei nicht, sonst machst du's nur schlimmer!", sagte er und drückte sie gegen die Häuserwand. An die anderen gewand sagte er schnell: "Verzieht euch, mit der werde ich fertig....", und als die weg waren, begann er, sie anzutatschen...
"NEIN....BITTE...NEIN!!!"
Abby zappelte weiter und fing sich dafür eine Ohrfeige ein. Sie begann zu weinen, erneut, aber diesmal weil sie Angst hatte und sich furchtbar schämte, sie wollte das hier nicht, nein!! Und niemand war da, um sie zu retten...niemand....
"Töte mich lieber....bitte! Aber nicht DAS....BITTE..."
Höhnisch lachte der Typ. "Vergiss es....zier dich nicht so verdammt, es wird dir gefallen!" Weiter betatschte er sie, versuchte ihr die Klamotten vom Leib zu reißen, aber noch wehrte sie sich so sehr dagegen, dass er es nicht schaffte. Sein Mund landete ungeschickt auf ihrem Hals, und sie versuchte ihn von sich zu treten, aber es klappte nicht...sie war zu schwach! Weinend schrie sie noch einmal um Hilfe. "HIIIIIIIIIIIIIILLFEEEEEEEEEEEE!!!!! NEEIIIIIN!!"
Und wieder schlug er sie dafür...es war aussichtslos! Sie schloss damit ab...ging langsam dazu über sich weniger zu wehren, aufzugeben...und es einfach über sich ergehen zu lassen.

Riley setzte den ersten Schritt vor die Tür, dann schaute er erst einmal nach links und rechts. Wo ist sie nur hin..verdammt noch mal Abby...Riley hörte endlich mal nur auf sein Herz, das steuerte ihn insgeheim in eine Richtung. Das Gewitter war vorbei und es hatte auch aufgehört zu regnen. Er setzte einen Fuß auf sein Skateboard und holte Schwung, dann setzte er auch den anderen Fuß darauf. Riley suchte jede Ecke und jedes Versteck ab dass er kannte. Doch nirgendwo konnte er Abby finden. In einer Stunde konnte man schon weit kommen...doch warum sollte Abby weg laufen? Okay...gut...sie hatte genug Gründe...doch würde sie gehen und nicht abhauen...Warum hatte er nicht einfach okay gesagt?..Warum musste er ihr sagen dass er sie vergessen will? Dass er sie vergessen muss? Dass letzte was er wollte war sie traurig zu machen... Dass schlimmste nach dieser Unterhaltung merkte Riley jetzt erst...Es war nicht nur eine kleine Verliebtheit...keine Schwärmerei...er Liebte sie, doch hatte er sich dass alles immer verharmlost...Denn die Gefühle wollte er nicht...denn er wusste dass sie das nie erwidern würde..Doch konnte man so was verdrängen? Wenn es eine Schwärmerei war dann wahrscheinlich schon...Doch Liebe? Konnte man sowas einfach vergessen? Riley glaubte nicht mehr daran...Abby hatte ihm ja auch noch Hoffnungen gemacht...hatte zu ihm gesagt sie würde ihm toll finden...und es versuchen wollen, wenn sie dass mit Chase abgeschlossen hatte...und was hatte er gesagt? er will abschließen damit... Ich bin so ein verdammter Idiot...

Dann fuhr er mit seinem Skateboard in eine gefährlichere Gegend. Vorsichtshalber holte er seinen Zapper aus seiner Hosentasche und befestige ihn an seinem rechten Handgelenk. Doch er mochte lieber den Kampf von Mann zu Mann..falls ihm nur einer gegnüberstand.. aber hier kamen sie meistens in Gruppen daher..Daher auch der Zapper...

Dann hörte er schreie, panische, angsterfüllte Schreie..DASS war Abby...Da war sich Riley sicher, auch wenn er sich täuschte...da war eine Frau die gerettet werden musste. Er folgte den Schreien die jä verstummten..was in Riley noch mehr Panik auslösten. Wo war sie nur..Dann sah er vor sich eine Dunkle Gasse, gut da hatte er, falls es mehrere waren nicht viel Chancen, doch er hatte immer noch die Hoffnung dass nur einer der armen Frau zu nahe trat..mit dem konnte er fertig werden.

Dann bog er um die Ecke, er war die letzten Meter nur noch gelaufen, er wollte keine Aufmerksamkeit erregen. Dort hinten sah er einen groß gebauten Mann, schleimiger Typ..der sich gerade an....ABBY...verging. Riley war sofort auf 180! wie konnte dieser...dieser ekelhaft schleimige Typ Abby was antun... Ihm war egal das er kleiner war...doch wusste er...er konnte auch Mann gegen Mann gegen ihn gewinnen. Total Mutig schritt er in die Dunkle Gasse bis er nur noch ein paar Meter von dem Kerl entfernt war. Riley war es auch egal das dieser Typ Messer und Stöcke bei sich hatte, Riley war alles egal...Hauptsache Abby ging es gut.

„HEY! Also ich wenn du wär, würd ich mich mit jemanden anlegen der dir ebenwürdig ist! Außerdem hat dir noch keiner gesagt das man SO nicht mit Frauen umgeht?“ Riley war sauer, wütend, was man hören konnte, doch lag auch eine seltsame Ruhe in seiner Stimme, dass was sich richtig gefährlich anhörte.

„DU Zwerg willst mir die Leviten lesen? Haha, dass ich nicht Lache, mit dir werd ich locker fertig.“ sagte der Unbekannte zu Riley. Dann wandte er sich wieder zu Abby: „Und du, komm ja nicht auf die Gedanken wegzulaufen, verstanden?“ Doch gerade als dieser Typ Abby ansah und mit ihr sprach, nahm Riley Anlauf und verpasste diesem Typen einen starken Tritt, doch er drehte sich schnell um und holte zum gegen Angriff aus. Riley musst auch gut einstecken, dieser Kerl sparte nicht mit Schlägen, doch teilte auch Riley gut aus, als er merkte das er so nicht weiterkam, und der Typ auch noch ein Messer zückte, stellte er sich ein paar Meter von ihm auf und fixierte ihn mit seinem Zapper. Dieser war nicht nur auf leichte Betäubung eingestellt, sondern wenn das ihm traf dann war er für Stunden außer Gefecht gesetzt. "Ich würd mir an deiner Stelle gut überlegen, was du machst..ich bin nicht zum spaßen auflegt.." seine Tonfall wurde immer dunkler und gefährlicher, so kannte Riley sich selber nicht...doch für diese Situation war es das beste...

„Du willst mich mit diesem Spielzeug angreifen? Dass ist echt ein Witz.“ Er dachte wirklich, die Dinger waren harmlos. Riley wartete darauf bis der Kerl näher kam, dann drückte er ab. Sofort sankt dieser Typ zu Boden und rührte sich nicht mehr. Riley atmete erleichtert aus. Seine Verletzungen die er hatte, wie eine Blutige Lippe, ignorierte er. Dann rannte er zu Abby und fiel richtig vor ihr auf die Knie, er hatte Angst dass ihr was passiert war...das er Kerl ihr was angetan hatte...

„Abby, geht’s dir gut? Alles in Ordnung? Hat er dir was getan? Bist du verletzt?...Du brauchst keine Angst mehr haben...er ist außer Gefecht gesetzt...Abby?“

Er hatte sie schon gebrochen. Sie wehrte sich nicht mehr, sondern rief nur noch nach Hilfe. Ihre Hilferufe wurden jedoch immer leiser...
Sie spürte, wie dieser eklige Typ sie begrapschte, und das nicht einfach nur so, sondern er fasste sie richtig hart an...sie hatte Schmerzen. An verschiedenen Stellen...noch hatte er es nicht geschafft...noch hatte sie alles an. Sie merkte, er versuchte, ihr das Oberteil abzureißen, aber sie konnte noch in ihrer letzten Entschlossenheit ihre Arme so verschränken, dass er es nicht schaffte. Nur der Kragen war leicht angerissen bis zu ihren Armen, der Blick auf ihren BH war frei...ansonsten war sie noch komplett bedeckt, und daran hielt sie sich noch fest. Er sollte es so schwer haben, wie nur möglich, erst wenn sie keine Kraft mehr hatte, würde er Erfolg haben...
Die Kräfte verließen sie nach und nach...ganz langsam. Ihre Hilferufe waren nur noch sehr leise...doch plötzlich war der Typ nicht mehr so nah bei ihr!
Sie vernahm eine Stimme, die sich an diesen Kerl richtete, und dieser antwortete hämisch....benommen sank Abby zu Boden, als der Kerl sie losließ. Sie kannte diese Stimme! Abby saß am Boden, an die Wand gelehnt, umklammerte ihre angezogenen Knie mit den Armen und beobachtete....wie Riley (!!!) und dieser Kerl miteinander kämpften. Es war wirklich Riley! Er war ihr nachgegangen...er war ihr nachgegangen! Es lag ihm doch noch etwas an ihr! Und was noch viel wichtiger war...er hatte sie gerettet! Bestürzt sah sie zu, wie Riley einiges abbekam, bis er schließlich den Zapper einsetzte und den Typen außer Gefecht setzte...so wütend wie Riley war....konnte es gut möglich sein, dass er den Zapper auf volle Kraft gestellt hatte! Hoffentlich hatte er ihn nicht getötet....er hätte es vielleicht sogar verdient, aber...nein, das ging zu weit. Auch wenn es Notwehr war, dafür hatten sie die Zapper ja umgebaut...

Dann war plötzlich alles vorbei, und Riley kam zu ihr, fragte mehrere Fragen, die abby erst mal ordnen musste...obwohl die Fragen alle dieselbe Richtung hatten. Sie nickte, und sie schämte sich. Es war ihr furchtbar peinlich, und...sie fühlte sich unwahrscheinlich gedemütigt von diesem Typen. Das war das schlimmste...nicht die Schmerzen in ihrm Bein oder in ihrer Brust...nein. Die Demütigung war das, was daran am schlimmsten war. Er hatte es Gott sei Dank nicht geschafft, er war unterbrochen worden...er hatte ihr nicht das Allerschlimmste antun können...
Sie mied Riley's Blick und nickte noch einmal. "Er...hat mir wehgetan....bin aber...nicht wirklich verletzt...."
Sie versuchte, ihr Dekolletee weiterhin zu bedecken, und jetzt sah sie ihn direkt an. Er hatte sie gerettet! Riley war es gewesen, der sie gerettet hatte...nicht Chase! Sie wusste, wenn Chase sie gerettet hätte, dann wäre das fast etwas Normales für ihn gewesen...er hatte schon oft jemanden gerettet. Aber Riley...ihn hatte Abby noch nie so gesehen! Riley war....genau der Richtige gewesen, er hatte es sein MÜSSEN! Entweder er oder keiner...irgendwie wusste sie das, in ihr drin irgendwo...
Langsam löste sie die Umklammerung um ihre Knie und sah ihn mit hochrotem Gesicht an. "Aber ich bin okay....es ist...nichts Schlimmes passiert....dank....DIR...." Noch immer sah sie ihn an, direkt in seine Augen. Er hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt....allein für sie! Er wäre für sie gestorben, das wurde ihr klar...er liebte sie...es musste so sein. Er schwärmte nicht einfach nur...wie sie für Chase schwärmte...er liebte sie! Es durchströmte sie in diesem Augenblick mehr als nur Dankbarkeit....viel mehr.
Schließlich fiel sie ihm erschöpft um den Hals und drückte sich an ihn. "Du hast mich...gerettet..." Sie kniff ihre Augen fest zu. Tränen der Erleichterung, aber auch die der hinter ihr liegenden Demütigung kamen heraus. Sie klammerte sich regelrecht an ihn.
So blieb sie für gefühlte Stunden...auch wenn es nur 5 oder 10 Minuten waren, die sie schweigend so an ihn geklammert verbrachte.
"Riley...?", sagte sie schließlich ganz leise und irgendwie kleinlaut. "Es war meine eigene Schuld....ich hab den Zapper...nicht an meinem arm gehabt...er liegt dahinten...."
Sie lenkte vom Thema, also vom eigentlichen, echten Thema, was sie selbst und vielleicht auch ihn beschäftigte, ab. Aber sie wollte eigentlich nicht davon ablenken, und so nahm sie ihren Kopf zurück und sah ihn an.
"Es tut mir leid.....", begann sie mit ehrlichen, tränenden Augen. "Dass ich...so dumm war.....ich hab....nicht gemerkt wie gern ich dich habe...ich hab dich wirklich gern.....sehr.....ganz viel.....du warst der einzige....der mich wirklich retten konnte...kein Chase...hätte das so gekonnt....du hast mich nicht nur vor dem Kerl gerettet...du hast mich.....RICHTIG gerettet....Riley...."
Ob er wohl verstand was sie sagen wollte? Sie drückte einfach nur aus, was sie fühlte...und sie war selbst extremst verwirrt darüber. Grade noch war sie in einer scheinbar ausweglosen Situation...dann passierte sowas Schlimmes...und auf einmal war ihr alles so klar....

Riley war froh das der Typ ihr nicht mehr angetan hatte, wenn er zu spät gekommen wär hätte er sich das nie verziehen. Er merkte wie schlimm es für sie gewesen sein musste, Riley konnte schon erahnen was er Typ vorgehabt hatte und wurde wieder sauer. Er ballte seine beiden Hände zu Fäusten und sah zurück zu diesem schleimigen Kerl, der Abby weh getan hatte. Zwar hatte sie ihm gesagt ihr fehle nicht, doch er sah dass tief in ihrer Seele sie verletzt wurde. Auch dass es nicht die Probleme waren die die beiden miteinander hatte, sondern dass war allein diesem unbekannten zu verdanken. Als sie ihm dankbar ansah, ihm tief in die Augen sah...schlug sein Herz schneller...viel schneller. „Abby..ich hätte es mir nie verzeihen können...wenn dir was passierte wäre..“

Er schenkte ihr ein mitfühlendes Lächeln...er wusste einfach nicht was er noch sagen sollte...Blicke sagten hier mehr wie Worte...dass wusste er. Als Abby ihm erleichtert um den Hals fiel war er erst einmal baff. Unfähig was zu tun oder zu sagen. Dann erwiderte er ihre Umarmung und hörte wie sie weinte. So blieben die beiden Minutenlang sitzen, es tat einfach in der Seele gut...nicht nur bei ihr...sondern auch bei ihm. Es ging ihr gut...das war ihm das wichtigste. Dann sagte sie etwas kleinlaut dass es ihre Schuld war, da sie den Zapper nicht an ihrem Handgelenk hatte. Riley schüttelte nur den Kopf „Es war nicht deine Schuld Abby...du warst einfach durch den Wind...ich habe mich auch erst erinnern müssen ihn ran zu tun.."Er hatte auch sein Funkgerät vergessen, dass was er im normalfall immer bei sich hatte, falls er Untersützung brauchte.

Riley wollte dass sie sich beruhigte, so strich er über ihren Rücken, als Zeichen dass sie sich keine Gedanken machen sollte. „Dir geht es gut...und dass ist das wichtigste...wie es dazu gekommen ist..dass ist vollkommen egal...hörst du? Du brauchst dir gar keine Schuld zusprechen...“

Doch dass was dann kam hatte er einfach nicht erwartet. Er hatte sie wirklich gerettet? Was meinte sie damit? Riley stand oft auf dem Schlauch, aber diesmal kam er schneller und auch von selber darauf. Denn sie sagte dass sie mochte..Sie hatte ihn sehr gern...hieß das wirklich dass was er meinte? „Bitte weine nicht Abby...Du brauchst dich nicht entschuldigen...nicht bei mir...ich kann dich doch verstehen...es...ist nicht gerade einfach...mit uns...“ Er traute sich nicht recht sie danach zu fragen, zu groß war die Angst dass sie ihm doch eine andere Antwort gab und er sich zu große Hoffnungen machte. Doch er wusste er konnte nur was richtig oder falsch machen. Doch sie war so ihm so nah...nicht nur Gefühlsmäßig...sondern auch körperlich...immer noch umarmte sie ihn...doch sie hatte ihren Kopf gehoben und beide sahen sich einfach nur an. Riley wusste einfach nicht weiter...er war kein Schisser, ganz und gar nicht..doch das war einfach Neuland. Er konnte nicht reden..nichts sagen..irgendwie wurde er auch komplett von seinen Gefühlen überrannt. Sein Herz wusste was richtig war, also hörte er einfach auf sein Herz.

Ohne groß weiter nachzudenken zog er sie sanft wieder zu sich...überraschend aber doch langsam. Er wollte nicht dass sie meinte das sie keine andere Wahl hatte. Als sie nah genug war, kam er ihr entgegen und küsste sie...es war als ob sie beide schon so lange darauf gewartet hatten. Es fühlte sich für ihn einfach richtig an. Er küsste die Frau die er liebte...er hoffte nur, dass er das was sie sagte auch richtig gedeutet hatte...

Wirre Gedanken stürmten auf Abby ein während dieser Augenblicke, wo sie so verzweifelt und noch immer unter dem dunklen Schatten der Ereignisse, die vorhin passiert waren, stand und ihn ansah, schweigend, nachdem sie ihm alles gesagt hatte, wozu sie im Stande war es zu sagen und was sie dachte und fühlte. Sie wusste nicht, ob er sie verstanden hatte, ob er gemerkt hatte, was sie ihm da hatte sagen wollen. Sie verstand es selbst nicht. Auf einmal, ganz plötzlich, nachdem er sie so heldenhaft gerettet hatte, war alles so völlig klar! Es musste in ihr geschlummert haben....von Anfang an. Und Chase war derjenige gewesen, der sie absichtlich davon abgelenkt hatte....bzw. war es das Schicksal, das vorgesehen hatte, dass Chase sie davon ablenkte. Es war, als hatte das Schicksal das alles genauso geplant, Abby MUSSTE dieses Jahr so erleben...sie MUSSTE verzweifelt sein...genau wie Riley verzweifelt gewesen sein musste, es immernoch sein musste. Nur so war es wahrscheinlich möglich gewesen...dass das heute genauso passierte. Vielleicht hätte sie, wenn sie denn keine Gefühle für Chase gehabt hätte, niemals von Zoe erfahren, dass Riley sie gerne hatte, und so hätte sie niemals darauf kommen können, dass sie ihn auch gerne hatte...eigentlich ganz anders gern als Chase.
Wenn sie an Chase dachte...bzw. eher gedacht HATTE...dann waren da diese Schmetterlinge und diese irre Schwärmerei, die sie ind er Schule, wenn sie denn in einer jetzt gewesen wäre, dazu gebracht hätte, Herzchen in ihre Hefte zu malen mit seinem Namen drin. Aber jetzt...in Bezug auf Riley...das war was ganz anderes...es war, als hätte sie die Wahrheit über sich und über ihn gesehen. Er war so selbstlos...er war ein Held, ein strahlender Ritter, der alles für sie tat...weil er sie liebte...und sie sah ihn in einem völlig anderen Licht. Er war jetzt kein Boss mehr, kein meckernder, etwas schlecht gelaunter Workaholic, der gerne auch mal mit ihr rumalberte...er war....ein wundervoller Mensch...ein Held. Ein Gott sogar...viel mehr als Chase in ihren Augen in diesem Augenblick. Warum...hatte sie das niemals erkannt, nie gesehen? Warum hatte es nur so lange gedauert, bis sie das erkannt hatte...?
Das brachte sie wieder zum Schicksal...dieser lange, schwere Weg war nötig gewesen, genau wie die Demütigung vorhin durch diesen ekligen grusligen Typen...die Schmerzen auch. Das Weinen, das rausrennen davor...alles war nötig gewesen, damit sie das jetzt erkannte...dass ihr jetzt alles so völlig klar vor Augen stand und in ihrem Herzen....
Trotzdem schalt sie sich einen Narren, weil sie so lange so blind...und dumm gewesen war! Und gleichzeitig war sie so froh...dass hier, so grotesk das auch war, war der perfekte Augenblick...jetzt und hier, in dieser dunklen unheimlichen Gasse...sie, die noch immer leichte Schmerzen hatte und sich schmutzig fühlte...in den Armen von Riley, der genauso unsicher war wie sie. Und so verzweifelt...genau das war der perfekte Augenblick der Wahrheit...nie war etwas wahrer und echter und wirklicher gewesen.

Und zu diesem perfekten Augenblick ergänzte sich das beste, was er tun konnte. Der Kuss war das, worauf sie insgeheim in ihrem tiefsten Inneren gewartet hatte, seit sie zu den Black Spots kam...sie war nur zu blind gewesen, das zu sehen...und sie schalt das Schicksal im geiste, sie schimpfte mit ihm, warum es das alles für sie beide so verdammt schwer gemacht hatte...aber jetzt war alles gut....oder? Alles würde gut sein..alles hatte sich geändert und gleichzeitig zu einem Happy End gemacht, so ein Happy End, wie es in den ganzen Filmen vorkam, die sie früher immer gesehen hatte.
Mit klopfendem Herzen erwiderte sie diesen Kuss, und schrie im geiste ein einziges Wort in den Himmel, ein wort der Erleichterung und des Glückes: ENDLICH...!!!!!

Als Abby tatsächlich seinen Kuss erwiderte, schlug sein Herz höher. Sie erwiderte es, also hatte er es nicht falsch verstanden...Sie wollte ihm damit klar machen dass sie seine Gefühle erwiderte, so oft hatte sie an diesem heutigen Tag gesagt, wie gern sie ihn hatte, und doch hatte er nur ihre Freundschaft rausgehört. Total Blind vor leichter Eifersucht Chase gegenüber, sah er nicht die Zeichen. Dass alles was passiert war, dass er ihr die Wahrheit gesagt hatte, sie davon und er ihr nach gelaufen ist. Das alles war in seinen Augen Schicksal. Zuvor wusste er nicht, wieso ausgerechnet ER so eine tolle Frau wie Abby mochte, dass er Gefühle entwickelte, die in seinen Augen falsch waren. Noch nie hatte sich wirklich eine Frau für ihn RICHTIG für ihn interessiert. Meistens war es nur wegen Nachhilfe oder damit sie gute Noten bekamen. Auch dass hatte Riley zu dem gemacht was er war. Doch dass hatte ihn beinahe das wichtigste genommen, beinahe hätte er Abby verloren, nur weil er nicht gesehen hatte, nicht verstanden hatte, was sie ihm mitteilen wollte. Abby war einfach verwirrt, wegen Chase und dem ganzen. Wie konnte er ihr das verübeln dass sie so reagierte, doch dass sie nun seine Gefühle teilte war einfach das schönste, das herrlichste überhaupt. Noch nie hatte Riley so gefühlt...er war glücklich und wollte weder den Kuss enden, noch diese hübsche Frau loslassen. Doch er wusste das sie nicht ewig hier bleiben konnten, sie hatte Arbeit und Chase war auch noch da, irgendwann würde man nach ihnen suchen, da keiner wusste wo sie waren. Doch darüber wollte er sich noch keinen Kopf machen, jetz in diesem Augenblick, zählten nur er und sie, seine Liebe, das wichtigste in seinem Leben. So lang hatte er auf diesen Moment gewartet, so lang hatte er davon geträumt sie in seinen Armen zu halten und küssen zu dürfen. Kein Mensch auf dieser großen weiten Welt hätte ihn glücklicher machen können.

Doch auch dieser Kuss endete, etwas verlegen sah er Abby an. „Tu..Tut mir Leid..ich wollte dich..nicht so...überrumpeln..“ doch konnte er sich auch ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Früher hatten sie zwar auch oft rumgealbert und er hatte gelacht, doch da war immer Kummer mit dabei, und gelächelt hatte er auch nie wirklich. Doch nun saß er hier..hier in einer dunklen Gasse und hatte den Grund im Arm der ihn ausnahmslos und von Herzen Lachen und Lächeln lies. Ohne zu stottern konnte er nichts mehr sagen, ihm war es nicht unangenehm, doch war er leicht verlegen, er wusste nicht recht wie man sich nach so einem Kuss verhielt oder gar was man da sagte. Er konnte ihr nur in ihre wunderschönen Augen schaun und sie anlächeln. Dass sich der Himmel wieder verdunkelt hatte, hatten beide nicht wirklich bemerkt und so fing es wieder an zu Regnen, doch die beiden störten sich nicht daran, sie hatten nur noch Augen füreinander. Insgeheim hatte er vorhin schon abgeschlossen, wollte gerade beginnen sich von Abby loszusagen, die Gerfühle zurückzustellen und dann SOWAS. Riley hatte das Gefühl er träumte, das kann nur ein Traum sein, wie konnte es Wirklichkeit sein? Wie konnte auch er mal Glück im Leben oder gar in der Liebe haben. Er der nur seine Technik sah und sonst nichts?. Doch nun hatte er was was ihm viel wichtiger war wie seine Arbeit, für sie würde er sich öfter mal eine Auszeit nehmen, dass schwor er sich und auch Abby.

Auch Abby fühlte sich wohl, so wohl wie vielleicht noch nie zuvor, und sie hatte sich oft einfach wohl gefühlt. Aber da hier war wie eine Erlösung...eine richtige Erlösung, ein richtiges Happy End! Und das sollte andauern...für immer! Aber irgendwann mussten sie ja mal Luft holen...und wie er sich entschuldigte! Plötzlich sah sie in jedem seiner Worte und seiner Bewegungen, seinem gesicht und überhaupt Einzelheiten, die sie nie wahrgenommen hatte vorher...er war in einem ganz anderen Licht auf einmal. Er war so.....ja, süß! So unglaublich toll...
"Ist schon okay...", antwortete sie leise, und auch sie lächelte leicht. "Es war....das einzig richtige....wirklich...", setzte sie hinzu und sah ihn ernst an, ernst und verloren, verloren in seinen Augen. Sie hatte nie so wie jetzt direkt seine Augen bewusst wahrgenommen. Wie schon die eigentlich waren...sie war so verdammt blind gewesen! Sie hatte das völlige Glück....die ganze Zeit vor ihrer Nase gehabt...und was hatte sie getan? Sie hatte Chase hinterhergeschmachtet...ohne jede Chace auf ihn. Nein...Chase war irgendwie nicht mehr auf einem Level wie Riley...Riley war...die Wirklichkeit, das Echte, das Richtige...und das Beste. Chase war...ihr Anführer und ein Serienheld, er spielte immer den Helden. Aber Riley...war IHR Held...nur ihrer...
Plötzlich schwor sie sich, sie würde Chase keinen Brief schreiben...es war nicht mehr nötig...er musste davon nicht erfahren, und sie wollte ihn auch nicht mit etwas belasten...was nun...ja, was nun wohl der Vergangenheit angehörte.

Der Regen kam zurück und fiel auf sie beide, durchnässte sie völlig. Aber das war okay...sie konnten einfach hier stehen bleiben, es war ja nicht kalt. Es war mild...es war ein milder Sommerregen. Plötzlich fiel ihr was ein, siedendheiß! Sie erschrak regelrecht.
"Riley...wir müssen hier weg....der Typ war nicht allein...da waren noch 6 andere....die müssen hier in der Nähe sein! Er hat sie weggeschickt...aber die könnten jeden Moment hier auftauchen..."

Als Abby so verloren ihn ansah, fühlte er wie seine Beine wackelig wurden. Sie bewirkte soviel gutes in ihm, was noch nie jemand wirklich geschafft hatte. Nachdem sie ihm sagte dass das, das einzig richtige war, wurde sein lächeln breiter. Wie konnte nur ein einziger Mensch nur so toll sein. Auch wenn der Anfang nicht einfach gewesen war..nein er war richtig felsig und steinig...so war das hier die Belohnung für sie beide...eine Belohnung für den Schmerz und die Qualen die sie erlitten hatten. Sie hatten jetzt einander.

Riley wurde jäh aus seinen glücklichen Gedanken gerissen, als Abby total erschrocken ihn ansah und sagte das der Typ gar nicht allein da war, sondern das es noch eine Meute von 6 weiteren Leuten waren. "Er war nicht allein? Dass ist schlecht...dann müssen wir schnellstens hier weg..komm wir gehen zurück in das Versteck.." Riley holte nur noch schnell sein Skatebord, dass er bei der rauferei einfach liegen gelassen und nicht mehr beachtet hatte. Dann ging er zu Abbys Zapper und steckte ihn in seine Hosentasche. Als er das Skateboard aufhob, hörte er Stimmen, Stimmen die nicht nur von einem sondern von mehreren Menschen kamen..."Abby lauf...seine Freunde kommen...wir müssen verschwinden..." Er packte Abby liebevoll an der Hand und zog sie mit sich. Er wollte nicht noch einen Kampf und er wollte auch nicht Abby in Gefahr wissen, sie mussten da vorne es nur um die Ecke schaffen...dann hatten sie es geschafft aus dem Blickfeld zu verschwinden...Kurz bevor sie entdeckt wurden, verschwanden sie um das Hauseck, doch sie blieben nicht stehen...sie liefen bis zu ihrem Zuhause, dort wo sie vor diesen Kerlen sicher waren. Keinen einzigen Moment ließ er Abby los oder sie gar aus seinen Augen, sie war das wichigste und kostbarste in seiner kleinen Welt...

tbc: Nebenquartier der Black Spots ( Zimmer Riley und Abby)